Brief von H. W. Henze an P. Sacher, 29. November 1967

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La Leprara
Via del Fontanile
Marino (Roma)
Marino, 29. November 1967.

Herrn Dr. Paul Sacher
Schönenberg
CH – 4133 Pratteln BL

Mein lieber Paul,

Vielen Dank für Deinen lieben Brief
vom 3. November
. Auch ich erbeite[sic] sehr viel und mit viel
Mühe, aber trotzdem denke ich doch an die wenigen Menschen
in der Welt, die mir etwas bedeuten.

Ich bin froh, dass die Verhandlungen mit der Deut-
schen Grammophon
nun doch zum Abschluss gekommen sind.
Leider kann ich am 3. Juli nicht dabei sein, weil ich dann
schon in Santa Fe, New Mexico, bin, um meine "Bassariden"
einzustudieren.* Das tut mit wahnsinnig leid, zumal ich ge-
merkt habe, dass ich bei solchen Aufnahmen ganz nützlich
bin, in dem ich die Tonmeister auf die wichtigen und weni-
niger wichtigen farblichen und konstruktiven Verhältnisse des
Stückes aufmerksam mache.

Die Probleme der Besetzung in "Fantasie" scheinen
mir nicht so gravierend zu sein. Ich denke schon, Du kannst
es; mit fünf Celli machen, und mit drei Kontrabässen. Ich
hätte allerdings auch noch einen anderen Vorschlag, ganz un-
ter uns: ich habe von der gleichen "Fantasia " auch eine Fas-
sung gemacht für Streich–Sextett . Eigentlich war das für
die Kammermusikgruppe von Brenton Langbein gedacht, und er
hätte es sicher gern auf Platten genommen. Wenn Du also fin-
dest, dass es richtiger wäre die Törless-Musik mit sehr viel
mehr Streichern zu machen als Du im Collegium Musicum zur
Verfügung hast, dann erlaube doch, dass Brentons Gruppe es
spielt, in der Sextett-Version, damit würdest Du ihm eine
grosse Freude machen. Aber ich überlasse die Entscheidung
hierüber vollkommen Dir. Wenn Du willst, kannst Du Brenton selbst davon sprechen.

Wie ich Dir wohl schon geschrieben habe, arbeite ich
an einem grossen Oratorium. Es ist ein Berg von Arbeit,
glücklicherweise ist draussen noch schönes Herbstwetter, so
dass keine Depressionen aufkommen.

Bitte sage Maja alles
Liebe von mir und sei herzlich gegrüsst und umarmt von
Deinem alten
hans werner

Apparat

Verantwortlichkeiten

Herausgegeben von
Irmlind Capelle
Übertragung
Irmlind Capelle

Überlieferung in 2 Textzeugen

  • 1. Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Paul Sacher
    Signatur: Korrespondenz Hans Werner Henze

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • Briefpapier Henze, Luftpostpapier
    • Faltung: 2mal quer auf Dinlang
    • Umfang

    • 1 Blatt
    • 1 beschriebene Seite
    • Abmessungen: 293x213 [mm] (HxB)
    • Zustand

    • gelocht, auf der linken Seite zwei Falten
    • Layout

    • einzeilig, kein Abstand nach Absatz, Einzug 2 cm, erster Absatz nach Anrede 6,3 cm; Rand links: 3,6 cm; Umlaute mit Anführungszeichen.
  • 2. Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Hans Werner Henze
    Signatur: Korrespondenz Paul Sacher

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • Durchschlagpapier
    • Stegabstand: 2,5, cm
    • Umfang

    • 1 Blatt
    • 1 beschriebene Seite
    • Abmessungen: 280x220 [mm] (HxB)
    • Zustand

    • gelocht
    • Layout

Schreibstile

Textkonstitution

Einzelstellenerläuterung

  • "l"angepasst zu "1".
  • "l"angepasst zu "1".
  • "… bin, um meine Bassariden einzustudieren."Die Erstaufführung in der Originalsprache erfolgte am 7. August 1968.

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        Dank

        Mit freundlicher Genehmigung der Hans Werner Henze-Stiftung (Dr. Michael Kerstan).

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