Brief von P. Sacher an H. W. Henze, 3. November 1967

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[Typoskript]

Paul Sacher

Schönenberg
CH-4133 Pratteln Bl


   3. November 1967

Mein lieber Hans Werner,

Ich bin sehr gerührt, dass Du ohne weitere
Mahnung den Text für das Doppelkonzert geschickt hast,
und noch mehr hat mich Dein freundschaftlicher Brief ge-
freut. Auch Maja lässt Dir sehr herzlich dafür danken.
Wir arbeiten beide zuviel, aber ich hoffe doch, Dich
einmal in Italien zu besuchen oder Dich bald wieder hier
empfangen zu dürfen.

*Ich teile Deine Reserve gegenüber den U.S.A.
und würde nur ungern dort leben, vor allem auch weil mich
die Dimensionen der Städte bedrücken. Das LSD stammt
glücklicherweise nicht von uns, sondern von der Firma
Sandoz
in Basel.

Was Du heute erhältst, ist wiederum kein billet-
doux
... leider! ... sondern eher ein Geschäftsbrief.

Das Collegium Musicum Zürich hat [von] der D.G.G.
keineswegs Starpreise verlangt, sondern nur die von der
Musikergewerkschaft vorgeschriebenen Tarife. Trotzdem
scheinen die Verhandlungen nun zum Abschluss zu kommen.
Die Aufnahmen beginnen voraussichtlich am 3. Juli in
Zürich. Wirst Du dabei sein können?

Grosse Sorgen bereitet mir Deine "Fantasia für
Streicher
"
wegen ihrer Besetzung. Wir haben 8 erste
Violinen, 6 zweite Violinen, 4 Bratschen, 4 Celli und 2
Kontrabässe. Nun beginnt aber die Törless-Musik mit drei
Solo-Celli, einem "ultimo leggio" und "gli altri". Gibt
es eine befriedigende Lösung mit fünf Cellisten, oder ist
das ungenügend? Ausserdem brauche ich mindestens drei
Kontrabässe; am Ende ist angegeben ein Solo, wiederum ein
"ultimo leggio" und "gli altri". Bitte sage mir, ob ich
mich mit dieser Besetzung an das Stück wagen darf. Andern-
falls müssten wir auf die Aufnahme dieses Werkes verzichten.
Ist Dir übrigens die Aufführungsdauer der "Fantasia für
Streicher
"
bekannt?

Verzeihe bitte meine prosaischen Ausführungen.

Sei herzlich gegrüsst und umarmt von
Deinem
Paul

Herrn Professor Hans Werner Henze
La Leprara, Via del Fontanile, Marino / Roma

Apparat

Verantwortlichkeiten

Herausgegeben von
Irmlind Capelle
Übertragung
Irmlind Capelle

Überlieferung in 2 Textzeugen

  • 1. Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Hans Werner Henze
    Signatur: Korrespondenz Paul Sacher

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • Briefpapier Paul Sacher, WZ: „Sihl Japon Surfin“
    • Umfang

    • 1 Blatt
    • 1 beschriebene Seite
    • Abmessungen: 297x210 [mm] (HxB)
    • Zustand

    • gelocht
    • Layout

    • einzeilig, Einzug 2,3 cm, Abstand: halbe Zeile; Rand links: 4,8 cm; doppelte Leerzeichen nach Punkten und Fragezeichen.
  • 2. Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Paul Sacher
    Signatur: Korrespondenz Hans Werner Henze

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • gelbliches Durchschlagpapier
    • Umfang

    • 1 Blatt
    • 1 beschriebene Seite
    • Abmessungen: 297x210 [mm] (HxB)
    • Zustand

    • gelocht, oberes Loch leicht nach links ausgerissen

Schreibstile

  • 1.
    Maschinenschrift.
  • 2.
    Handschrift, Sacher, Paul, Füller (blau).

Textkonstitution

Einzelstellenerläuterung

  • "l"angepasst zu "1".
  • "… "Die folgenden Äußerungen nehmen direkten Bezug auf Henzes vorangehenden Brief.

        XML

        Dank

        Mit freundlicher Genehmigung der Paul Sacher Stiftung.

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        so bitten wir um eine kurze Nachricht an henze-digital [@] zenmem.de.