Brief von H. W. Henze an P. Sacher, 16. April 1965

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Hans Werner Henze

Castelgandolfo (Roma)
Via dei Laghi 18

16. April 1965

Herrn
Paul Sacher
Schönenberg (Pratteln)
bei Basel

Lieber Herr Sacher,

Ich würde gern, nachdem ich die "Bassariden" beendet
habe, also ungefähr im Herbst , ab Oktober , ein Konzert für
Holliger und seine Frau komponieren. Es wird eine
Erleichterung sein, etwas Kammermusikalisches zu tun
nach den Riesen chören und den Orchesterexzessen der
"Bassariden". Menschlicher Voraussicht nach könnte
das Stück Ende Dezember beendet sein. Dann müssten
Sie die Herstellungszeit rechnen, und das Üben der
Solisten, sodass das Werk erst für die Saison 1966–67
in Betracht käme.

Es ist zwar unangenehm, über die finanzielle Fragezu
zu sprechen, doch muss ich es tun, weil ich doch ein
Haus baue.* Ich müsste ein Honorar von DM 30.000,--
dafür anfragen.

Es war schade, dass Sie nicht in Berlin dabei waren.*
Ich glaube, man sieht selten eine so vollkommene, in
jeder Hinsicht befriedrigende Aufführung, und auch hat
man selten ein so rauschendes Publikum erlebt. Ich war
sehr glücklich.

Mit herzlichen Grüssen auch
an Ihrer[sic] Frau,

Ihr,
hans w henze
Hans Werner Henze

P. S. Sie sagten damals in Zürich, Sie könnten mir eine
Tonband-Kopie der "Cantata della fiaba estrema" besorgen –
wäre das wirklich möglich? Es würde mich so
sehr freuen!

Apparat

Verantwortlichkeiten

Herausgegeben von
Irmlind Capelle
Übertragung
Irmlind Capelle

Überlieferung in 2 Textzeugen

  • 1. Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Paul Sacher
    Signatur: Korrespondenz Hans Werner Henze

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • helles Papier, WZ: C.M. Fabriano Extra strong [= Cartiere Miliani Fabriano]
    • Faltung: 1mal quer, 1mal längs
    • Umfang

    • 1 Blatt
    • 1 beschriebene Seite
    • Abmessungen: 280x220 [mm] (HxB)
    • Zustand

    • gelocht
    • Layout

    • einzeilig; halbe Zeile nach Absatz, kein Einzug; Rand links: 4 cm; doppelte Leerzeichen nach Punkt; Anführungszeichen im handschriftlichen Zusatz beide oben.
  • 2. Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Hans Werner Henze
    Signatur: Korrespondenz Paul Sacher

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • Durchschlagpapier
    • Umfang

    • 1 Blatt
    • 1 beschriebene Seite
    • Abmessungen: 280x220 [mm] (HxB)
    • Zustand

    • gelocht; am rechten Rand des zweiten Absatzes oben, Farbe verwischt.
    • Layout

    • ohne den handschriftlichen Zusatz und die Korrekturen

Schreibstile

Textkonstitution

  • ","in der Zeile hinzugefügt, handschriftlich, Kugelschreiber (blau), Henze, Hans Werner
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  • "R""r" überschrieben mit "R", handschriftlich, Kugelschreiber (blau), Henze, Hans Werner
  • "ch""K" überschrieben mit "ch", handschriftlich, Kugelschreiber (blau), Henze, Hans Werner
  • "ch""g" überschrieben mit "ch", handschriftlich, Kugelschreiber (blau), Henze, Hans Werner
  • "… unangenehm, über die finanzielle Fragezu"Die Buchstaben "zu" sind im Original ganz blass lesbar. Es ist nicht eindeutig zu bestimmen, wie diese gelöscht wurden. In der Kopie ist an dieser Stelle ein größerer schwarzer Fleck.
  • "Ihrer"sic
  • Folgend: handschriftlich, Kugelschreiber (blau), Henze, Hans Werner
  • Folgend: Typoskript
  • Folgend: handschriftlich, Kugelschreiber (blau), Henze, Hans Werner

Einzelstellenerläuterung

  • "l"angepasst zu "1".
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  • "l"angepasst zu "1".
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  • "… ich doch ein Haus baue."In seiner Autobiographie berichtet Henze, dass er den Hausbau in Marino mehrfach aus finanziellen Gründen unterbrechen musste; vgl. Autobiographie S. 260.
  • "… nicht in Berlin dabei waren."Henze spricht hier die Uraufführung von "Der junge Lord" an; vgl. die Absage Sachers im vorigen Brief.

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        Mit freundlicher Genehmigung der Hans Werner Henze-Stiftung (Dr. Michael Kerstan).

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