Brief (mit Umschlag) von H. W. Henze an P. Sacher, 5. März 1965
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[Manuskript]
bei meiner Abreise aus Zürich
* habe ich ein Zeichen von Jhrer Gross-
zügigkeit und Gastfreundschaft bekommen, das wirklich eine grosse Überraschung
war. Es ist sinnlos, zu sagen, dass die eigentlich nicht nötig war
(denn?‡ und es war nicht nötig –) aber Sie haben mir eine Freude
machen wollen: und das ist Jhnen in sympathischster Weise gelungen.
Dafür habe ich Jhnen zu danken, aber ich habe für noch
viel mehr Dinge zu danken: Vor allem für die Aufführung der
“fiaba estrema“. Das war ein wunderschöner Abend für mich, ich
war ganz ruhig und sicher und voller Freude (natürlich auch darüber,
dass es ein gelungenes Werk zu sein scheint –) über die Aufführung,
so sauber, klar, zart und einfühlsam. (Dabei habe ich vergessen zu
sagen, dass ich am gleichen Abend* auch einen „Apollon“ gehört habe, der
wie selten “richtig“ war, klar und herb und doch elegant: und zum
ersten Mal habe ich die Apothéose richtig verstanden: Dieses Eingehen in
das Höchste, das gleichzeitig der Tod ist.) So habe ich nur die
schönsten und angenehmsten Erinnerungen an Zürich, und es tat mir eigentlich
leid, dass sie so schnell vorübergegangen sind.
Bitte, grüssen Sie herzlich Jhre Frau, die ich sehr verehre. Jhnen alles
Gute, lieber Herr Sacher, und Schöne –
in herzlicher Verbundenheit
Jhr
hans werner henze
[Umschlag, Manuskript]
Svizzera
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Egregio Signor,
Paul Sacher
Schönenberg
Pratteln
B. Basel
Apparat
Verantwortlichkeiten
- Herausgegeben von
- Irmlind Capelle
- Übertragung
- Irmlind Capelle
Überlieferung
-
Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Paul Sacher
Signatur: Korrespondenz Hans Werner HenzeQuellenbeschreibung
- Dokumenttyp: Brief
- helles, recht dünnes Papier
- Faltung: 1mal quer, 1mal längs
- 1 Blatt
- 1 beschriebene Seite
- Abmessungen: 280x221 [mm] (HxB)
- Rand links: 2,3 cm; Einzug Absatz 2 cm
Material
Umfang
Layout
Schreibstile
-
1.Handschrift, Henze, Hans Werner, Filzstift/Fineliner.
Textkonstitution
-
"… "Diese Zeile ist einen Zentimeter auf den linken Rand heraus gerückt.
-
"denn?"durchgestrichen
Einzelstellenerläuterung
-
"1964"recte "1965".
-
"… , d. 5. März 1964"Da der Brief auf die Uraufführung der Kantate „Cantata fiabe estrema“ reagiert, muss er 1965 geschrieben sein.
-
"… bei meiner Abreise aus Zürich"Henze war zur Uraufführung seiner „Cantata della fiaba estrema“ am 26. Februar 1965 in Zürich.
-
"… dass ich am gleichen Abend"Als drittes Werk erklang an diesem Abend von Willy Burkhard „Canzona für zwei Flöten und tiefe Streicher op. 76“.