Brief von P. Sacher an H. W. Henze, 26. April 1965

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[Typoskript]

Paul Sacher

Schönenberg
Pratteln (Basel)


answered 18th Mai[sic]
Lieber Herr Henze

Empfangen Sie herzlichen Dank für Ihren Brief.
Ich freue mich ausserordentlich, dass "Der junge Lord"
unter einem so glücklichen Stern aus der Taufe gehoben
worden ist und spreche Ihnen zu diesem grossen Erfolg
die herzlichsten Glückwünsche aus.

Ja, Sie sind sehr berühmt geworden und infolge-
dessen teuer. Aber ich bin vor allem auch aus freund-
schaftlichen Gründen bereit, das verlangte Honorar zu
bezahlen. Vielleicht darf ich mir eine Bemerkung er-
lauben: Bei solche Preisen sollte eigentlich das Manus-
kript eingeschlossen sein! Ausserdem bitte ich Sie, über
diese Vereinbarung strengstes Stillschweigen zu bewahren,
weil meine normalen Auftragshonorare diese Höhe bei
weitem nicht erreichen.* * Wenn ich an die Beträge denke,
die Bartok für die Musik für
Saiteninstr.
, das Divertimento &
die Sonate für 2 Klaviere & Schlagzeug
gefordert hat*, erröte ich nachträglich!

Eine wichtige praktische Frage ist für mich
die vorgesehene Orchesterbesetzung. Ich bin dankbar,
wenn Sie mir über Ihre Absichten berichten, bevor Sie
das Stück endgültig schreiben.

Ich war der Ansicht, dass Ihnen Herr Schulthess
das Band unserer Uraufführung der "Cantata della fiaba
estrema
"
schon seit langem zu gestellt hatte und habe
ihn deswegen angefragt. Eine Bandkopie erhielten irrtüm-
licherweise nur Frau Hallstein und ich. Herr Schulthess
wird sie nun bei Radio Zürich bestellen und ich hoffe,
dass sie bald in Ihrem Besitz sein wird.

Ich verbleibe mit allen guten Wünschen und
herzlichen Grüssen
Ihr
Paul Sacher

Herrn Professor Hans Werner Henze
Via dei Laghi 18, Castelgandolfo / Roma

Apparat

Verantwortlichkeiten

Herausgegeben von
Irmlind Capelle
Übertragung
Irmlind Capelle

Überlieferung in 2 Textzeugen

  • 1. Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Hans Werner Henze
    Signatur: Korrespondenz Paul Sacher

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • Briefpapier Paul Sacher; WZ: „Sihl Japon Surfin“
    • Faltung: 1mal quer, 1mal längs
    • Umfang

    • 1 Blatt
    • 1 beschriebene Seite
    • Abmessungen: 297x210 [mm] (HxB)
    • Layout

    • einzeilig, halbe Leerzeile zwischen Absätzen, Einzug: 2,6 cm; Rand links: 4,5 cm; doppelte Leerzeichen nach Punkt und Doppelpunkt.
  • 2. Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Paul Sacher
    Signatur: Korrespondenz Hans Werner Henze

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • gelbliches Durchschlagpapier
    • Umfang

    • 1 Blatt
    • 1 beschriebene Seite
    • Abmessungen: 297x210 [mm] (HxB)
    • Layout

    • der handschriftliche Zusatz am Rand auf dem Original wurde auf dem Durchschlag mit Schreibmaschine nachgetragen, wobei das „&“ durch ein „und“ ersetzt wurde.

Schreibstile

  • 1.
    Maschinenschrift.
  • 2.
    Handschrift, Sacher, Paul, Füller (blau).
  • 3.
    Handschrift, Kugelschreiber (blau).

Textkonstitution

  • " answered 18th Mai[sic] "in der Zeile hinzugefügt, handschriftlich, Kugelschreiber (blau)
  • "Mai"sic
  • "*"in der Zeile hinzugefügt, handschriftlich, Füller (blau), Sacher, Paul
  • "* Wenn ich … erröte ich nachträglich!"am linken Rand hinzugefügt, Text im Uhrzeigersinn gedreht (270°), handschriftlich, Füller (blau), Sacher, Paul
  • "… hat , erröte ich nachträglich!"Abstand des Textblocks vom oberen Seitenrand: 8 cm.
  • "… schon seit langem zu gestellt"Mit schwarzem Kugelschreiber sind die beiden Worte verbunden worden.
  • Folgend: handschriftlich, Füller (blau), Sacher, Paul
  • Folgend: Typoskript

Einzelstellenerläuterung

  • "l"angepasst zu "1".
  • "… Klaviere & Schlagzeug gefordert hat"Alle drei Werke sind Auftragswerke von Paul Sacher und in Basel uraufgeführt worden.
  • "l"angepasst zu "1".

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