Letter [Carbon copy] from P. Sacher to H. W. Henze, September 15, 1955
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- 1955-08-09: to Henze
- 1955-08-24: from Henze
Following
- 1955-11-14: to Henze
- 1955-10-18: from Henze
[Typescript]
Empfangen Sie vielen Dank für Ihren liebenswürdigen
Brief. Ich gratuliere zum Abschluss Ihrer Oper!
Zu Ihren Programmvorschlägen: Strawinsky
"Baiser de
la Fée"
und Nono,
"Romance de la guardia civile espagnola"
scheiden wegen zu grosser Besetzung aus; Ihre
"Fünf Madri-
gale"
und Vivaldis
"Gloria"
, weil wir leider keinen Chor
haben, und das
"Cembalokonzert"
von de Falla, weil ich es
dieses Jahr mache.*
Nicht‡ günstig scheinen mir Nonos
"Polifonica Monodia Rit-
mica"
und Waltons
"Façade ", da dies reine Kammermusikwerke
sind, in denen unser Streichorchester (6 Violinen[,x‡/‡]I, 6 Vio-
linen/II, 4 Bratschen, 4 Violoncelli, 2 Contrabässe) nichts
zu tun hat. Aus diesem Grund ist auch die "Aubade"
‡
von Pou-
lenc, in der neben zahlreichen Bläsern nur 2 Bratschen, 2
Celli und 2 Contrabässe spielen, nicht so günstig.
Ihre eigenen Werke (
"Quattro Poemi"
und
"Rosa Silber"
)
sind besetzungsmässig an der oberen Grenze, und wenn Sie
etwas mit kleinerer Bläserbesetzung haben, wäre das günsti-
ger. Das Konzert findet im kleinen Tonhallesaal statt, auf
dessen Podium man die angegebene Besetzung gerade noch knapp
unterbringen kann.
Sehr geeignet für das Programm scheint mir Nonos
"Y su
sangre ya viene cantando", auch Paisiellos
"Don Quixote-Suite"
ist sehr passend. Wie ist wohl die Orchesterbesetzung und
woher hätten wir das Orchestermaterial? Zu Paisiello müsste
man wohl noch ein zweites altes Werk stellen. Welchen Vor-
schlag machen Sie dafür?
Damit Sie sehen, was ich bisher etwa aufgeführt habe,
schicke ich Ihnen zwei Publikationen über das Basler Kammer-
orchester und das Collegium Musicum Zürich.*
Ich hoffe, bald Ihren neuen Vorschlag zu bekommen und
verbleibe mit den freundlichsten Grüssen, denen sich meine
Frau anschliesst,
Ihr
Herrn Hans‡ Werner Henze, Forio D’Ischia, Prov.d.Napoli, Italia
Editorial
Responsibilities
- Editor(s)
- Irmlind Capelle
- Transcription
- Irmlind Capelle
Tradition
-
Text Source: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Paul Sacher
Shelf mark: Korrespondenz Hans Werner HenzePhysical Description
- Document type: Letter
- gelbliches Durchschlagpapier
- 1 folio
- 1 written page
- Dimensions: 298x210 [mm] (HxW)
- gelocht
- Rand links 4,3 cm
- einzeilig, Einzug links: 1,2 cm
- Abstand zwischen den Absätzen: halbe Zeile
Material
Extent
Condition
Layout
Writing styles
-
1.Typescript.
-
2.Handwriting, Henze, Hans Werner, ballpoint pen (blue).
-
3.Handwriting, Sacher, Paul, pencil (black).
Text Constitution
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"… 955 Lieber Herr Henze ,"Abstand zwischen Datum und Anrede ca. 5 cm.
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"t"added inline, handwritten, ballpoint pen (blue), Henze, Hans Werner
-
","deleted by overtyping
-
"/"added inline
-
"… Grund ist auch die Aubade"kein Leerzeichen vor "Aubade"
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"Hans"added above, handwritten, pencil (black), Sacher, Paul
Commentary
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"l"regularized to "1".
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"l"regularized to "1".
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"… ich es dieses Jahr mache."Das Konzert erklang am 9. März 1956 in Zürich mit Frank Pelleg am Cembalo; vgl. 20 Jahre Collegium Musicum, S. 33.
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"… das Collegium Musicum Zürich ."Hierbei dürfte es sich um die Publikationen Alte und neue Musik. Das Basler Kammerorchester und Zehn Jahre Collegium Musicum Zürich handeln.