Letter from H. W. Henze to P. Sacher, February 23, 1998
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Absolute Chronology
Preceding
- 1997-03-31: to Sacher
- 1998-02-10: from Sacher
Following
- 2000-01-08: to Schmid
- 1998-05-11: from Sacher
[Manuscript]
C. P. 92
00047 Marino (Roma)
hier kommt meine Unterschrift auf dem Vertrag
*.
Ich bin sehr froh, dass nun “alles” unter Dach
und Fach ist, und ich kann nun ruhig planen,
die Zeit einteilen, wie es dem Stück zugute
kommt.
Ich danke dir herzlichst für die Ermöglichung dieses
Projekts, das nun wie eine Forderung im Raum steht.
Vier Sätze sind vorgesehen, vielleicht werden es
auch fünf. Eine helle Musik soll es sein. Habe eigens
mein Arbeitszimmer neu geordnet und eingerichtet.
Freue mich auch darüber, das[sic]‡ die Luzerner die Ur-
aufführung Sir Simon Rattle anvertraut haben, der
meine Musik kennt und schätzt.
Habe gehört, dass Du gesundheitliche Probleme hattest –
ich hoffe sie sind überwunden. Auch ich bin für
längere Zeit im Spital gewesen, in Zürich sogar,
mit einer Trombose. Konnte 1/2 Jahr lang überhaupt
nicht arbeiten, jetzt geht es langsam besser und ich
schreibe wieder, wenn auch nach einiger Zeit Erschöpfung
um sich greift. Während der Krankheit habe ich
C. P. 92
00047 Marino (Roma)
sechs Gedichte geschrieben (“Gesänge aus‡ dem
Arabischen” immer wieder daran gefeilt und feile
auch jetzt noch von Zeit zu Zeit, während ich die
Musik dazu schreibe, für Tenor und Klavier. Es
geht langsam, aber nicht lustlos. Im Spital habe
ich auch an einem selbstgeschriebenen Libretto gearbeitet,
und wenn die 10. Symphonie einmal fertig sein
wird, werde ich mich weiter damit beschäftigen, es
ist ein arabisches Märchen (jedenfalls als Grundlinie
und Ausgangspunkt zu sehen) und macht mir viel
Vergnügen. Für mich besteht die Welt immer mehr
aus Sonne, Mond und Stern. Und ich werde
Marino immer weniger verlassen.
Es wäre schön, Dich bald einmal wiederzusehen,
lieber Paul.
Ich bin stolz auf meinen Auftrag, und zufrieden,
und von der Dankbarkeit erfüllt, die Du kennst und
von deren Echtheit Du weisst.
Eine liebevolle Umarmung Deines
hans werner
Editorial
Responsibilities
- Editor(s)
- Irmlind Capelle
- Transcription
- Irmlind Capelle; Joachim Veit
Tradition
-
Text Source: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Paul Sacher
Shelf mark: Korrespondenz Hans Werner HenzePhysical Description
- Document type: Letter
- Briefpapier Henze, helles Papier, Kettlinien längs, 2,8cm; dunkelblauer Adress-Eindruck; der Brief liegt nochmal in gelochter Fotokopie bei, dort am oberen linken Rand Spuren einer beseitigten Heftklammer
- 2 folios
- 2 written pages
- Dimensions: 297x210 [mm] (HxW)
- Rand links: 2,5-3 cm, kein Einzug; Anführungszeichen unten-oben
Material
Extent
Layout
Writing styles
-
1.Handwriting, Henze, Hans Werner, felt pen/fineliner (blue).
Text Constitution
-
"das"sic
-
"aus""auch" crossed out and replaced with "aus"
Commentary
-
"… meine Unterschrift auf dem Vertrag"Vgl. hierzu die Generalanmerkung in dem vorangehenden Brief.