Brief von H. W. Henze an P. Sacher, 9. Juli 1964

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Details verfügbar: Generalvermerk.

Hans Werner Henze

Castel Gandolfo (Roma)
Via dei Laghi 18

Herrn
Dr. Paul Sacher
Schönenberg
Pratteln bei Basel, Schweiz

Lieber Herr Sacher:

Ich habe die Übersetzung Ihrer Sekratärin[sic] mit Frau
Morante
zusammen sorgfältig durchgearbeitet. An
mehreren Stellen waren Sinnentstellungen entstanden,
zum Beispiel ist Chiron wirklich Chiron der Zentaur
und nicht der bekannte Besitzer der Pompes Funèbres.
Artus ist nicht Artus, sondern Artù der berühmte
Romanheld aus "L’isola di Arturo" von Elsa Morante.
Der orientalische Hof ist Byzanz, also im Deutschen
der asiatische Hof. Aber auch sonst schien mir die
Ubersetzung[sic] allzu wörtlich, sie gab das Gedicht nicht
zurück. Ich habe mir erlaubt, durch Veränderungen
das Gemeinte versuchsweise deutlicher zu machen und
einen gewissen Rhythmus hineinzubringen. Natürlich
soll der Name von Fräulein von Salis trotzdem als
Übersetzerin genannt werden, wenn Sie beide damit
einverstanden sind. Bitte lassen Sie bald von sich
hören.

Mit herzlichen Grüssen,
Ihr hans werner henze

P.S.   Das Werk hat jetzt genau folgenden Titel:

Cantata della fiaba estrema
für
Sopran, kleinen Chor und kleines Orchester*

Sie können die Streicher übrigens chorisch besetzen.
Ich lese gerade die Korrekturen und mache eine ent-
sprechende Einrichtung. Sie können damit rechnen, in
vierzehn Tagen die fertige Partitur zu haben. Der
weibliche Teil des Chors soll von Kindern gesungen
werden, jedenfalls habe ich es so gemeint und wäre
glücklich, wenn das möglich wäre.*
D. o.

Apparat

Generalvermerk

An drei Stellen, bei „asiatischen“ und jeweils im unten angegebenen Titel die Worte „kleinen“ bzw. „kleines “, sind im Durchschlag vorne Großbuchstaben zu lesen, die im Original nur mit großer Mühe nachzuvollziehen sind. Im Durchschlag sind an diesen Stellen kleine Farbflecken. Wie diese Änderung technisch verlaufen ist, ließ sich nicht klären.

Verantwortlichkeiten

Herausgegeben von
Irmlind Capelle
Übertragung
Irmlind Capelle; Joachim Veit

Überlieferung in 2 Textzeugen

  • 1. Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Paul Sacher
    Signatur: Korrespondenz Hans Werner Henze

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • dünneres, helles Papier
    • Faltung: 1mal quer, 2mal längs
    • Umfang

    • 1 Blatt
    • 1 beschriebene Seite
    • Abmessungen: 280x221 [mm] (HxB)
    • Zustand

    • gelocht
    • Layout

    • einzeilig, kein Einzug, Rand links: 3,9 cm; doppelte Leerzeichen nach Punkten
  • 2. Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Hans Werner Henze
    Signatur: Korrespondenz Paul Sacher

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • Durchschlagpapier
    • Umfang

    • 1 Blatt
    • 1 beschriebene Seite
    • Abmessungen: 297x210 [mm] (HxB)
    • Zustand

    • gelocht; unten ca. ein Zentimeter bestoßen und nachgedunkelt, 3 kleine Flecken
    • Layout

Schreibstile

Textkonstitution

  • "… Ich habe die Übersetzung"die Punkte über dem U sind handschriftlich von Henze ergänzt.
  • "Sekratärin"sic
  • "Ubersetzung"sic
  • "… von Salis trotzdem als Übersetzerin"die Punkte über dem U sind handschriftlich von Henze ergänzt.
  • Folgend: handschriftlich, Kugelschreiber (schwarz), Henze, Hans Werner
  • Folgend: Typoskript
  • Folgend: handschriftlich, Kugelschreiber (schwarz), Henze, Hans Werner

Einzelstellenerläuterung

  • "l"angepasst zu "1".
  • "l"angepasst zu "1".
  • Pompes Funèbres
    • Bestattungsunternehmen
  • "… kleinen Chor und kleines Orchester"Vgl. Autobiographie S. 247.
  • "… glücklich, wenn das möglich wäre."Vgl. hierzu die folgenden Briefe.

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        Dank

        Mit freundlicher Genehmigung der Hans Werner Henze-Stiftung (Dr. Michael Kerstan).

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