Briefkarte (mit Umschlag) von H. M. Enzensberger an H. W. Henze, vom 25. bis 31. Dezember 1968

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[Manuskript]

[Abbildung: ]


lieber hans

was für phanta-
stische infernalische nachrichten*
sie standen in allen cubanischen
zeitungen.* einladung an dich
wird dich bald erreichen, für
ende februar/märz – wir sehen
uns* und die medusa also in
habana.* vermisse dich sehr und
gäbe viel für Deine nähe. vergiß
den cimarrón nicht – vielleicht
wäre es gut wenn du cuba sähst
für diese musik.* die schwierigkeiten
der revolution hier sind unvorstellbar,
oft bedrückend – unsere genossen


[Abbildung: ]

ahnen davon kaum etwas und
wollen auch, fürchte ich,
nichts davon wissen.
ich fühle mich besser als je
in den letzen jahren.

komm bald
Dein mang.

abrazos de mascha
wann und wo wird die
medusa triumphieren?

telegramme der cubaner sind
längst unterwegs zu gaston
und stern

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[Umschlag, Manuskript]

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Herr Hans Werner Henze
La Leprara
Marino (Roma)
Italia


H.M.E. c/o Casa de las Américas
G y Tercera, Vedado
La Habana

Apparat

Verantwortlichkeiten

Herausgegeben von
Irmlind Capelle
Übertragung
Irmlind Capelle

Überlieferung

  • Textzeuge: Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Hans Werner Henze, Abteilung: Korrespondenz
    Signatur: Konvolut: Enzensberger, Hans Magnus

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Briefkarte
    • Material

    • helle Briefkarte
    • Umfang

    • 2 Blätter
    • 2 beschriebene Seiten
    • Abmessungen: 183x125 [mm] (HxB)
    • Layout

    • 1r und 2r sind Bilder, 1v und 2v sind beschrieben

Schreibstile

    Einzelstellenerläuterung

    • [Abbildungsbeschreibung]Motiv der UNEAC.
    • "… Ende Dezember 1968"Der Brief traf laut Poststempel am 3. Januar 1969 in Marino ein, dürfte also Ende Dezember 1968 geschrieben worden sein.
    • "… für phanta stische infernalische nachrichten"Enzensberger spielt hier auf die Meldungen zu der geplatzten Uraufführung von Henzes Das Floss der Medusa an, die am 9. Dezember 1968 in Hamburg geplant war, durch einen Streik der westdeutschen Mitwirkenden und Störungen durch Protestgruppen aber ausfiel; vgl. die Angaben des NDR und Henzes Beschreibung in der Autobiographie S. 299–304.
    • "… februar/märz – wir sehen uns"Henze traf am 21. März 1969 in Havanna ein, vgl. Autobiographie S. 311.
    • "… medusa also in habana ."Eine Aufführung des Oratoriums fand in Havanna nicht statt, aber Henze brachte einen Tonbandmitschnitt mit und führte diesen am 4. April 1969 in den Räumen des Schriftstellerverbandes vor; vgl. Autobiographie S. 312 und 319.
    • "… cuba sähst für diese musik."In der Tat nutzte Henze seinen ersten Aufenthalt in Kuba, um die Musik, aber auch die Kultur des Landes kennenzulernen: „Die ethnologischen Kenntnisse Miguels [Barnet] sollten mir bei der Komposition von „El Cimarrón“ wichtig werden.“; vgl. Autobiographie S. 314.
    • [Abbildungsbeschreibung]ganzseitiges farbiges Motiv mit Kreisen auf blauem Hintergrund unten gezeichnet (Stempel?) mit einem M.

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          Dank

          Mit freundlicher Genehmigung der Erbengemeinschaft Hans Magnus Enzensberger.

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          Alle Rechte an den Briefen Enzensbergers verbleiben bei der Erbengemeinschaft Enzensberger.

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