Letter [Carbon copy] from U. J. Bofinger to P. Sacher, May 2, 1975

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Herrn
Dr. Paul Sacher

Schönenberg
CH-4133 Pratteln Bl
Schweiz

2. Mai 1975
Bo:li

Sehr geehrter Herr Dr. Sacher!

Hans Werner Henze, der mich seit kurzem zu seinem
Mitarbeiter bestellt hat, bat mich, Ihr freundliches
Schreiben vom 21. April d.J. zu beantworten.

Gleichzeitig bittet er Sie sehr herzlich um Verständ-
nis dafür, daß er Ihnen nicht persönlich antwortet.
Er ist augenblicklich durch seine Probenarbeit für
die "Bassariden" in Frankfurt * und eine Vielzahl von
anderen täglich auf ihn einstürmenden Terminen so
sehr in Anspruch genommen, daß er nicht die Zeit ge-
funden hat.

Was Ihre Frage der Programmgestaltung anbelangt, so
würde Herr Henze sich sehr freuen, wenn Sie sich
für folgende Wahl entscheiden könnten:

Strawinsky: Ragtime
Henze: Concerto per il Contrabbasso
(Schweizerische Erstaufführung)
Mozart: Sinfonie in es dur, K.V. 453

Letztere könnte eventuell auch mit Beethoven 1., 2.
oder 4. Sinfonie ausgetauscht werden. Herr Henze
-2-


-2- würde dies jedoch nur ungern sehen und bittet,
es möglichst bei der Mozart-Sinfonie zu belas-
sen.

Als Solisten für das Concerto per il Contrabbasso
schlägt Herr Henze Franco Petracchi, Rom, vor,
der über das Orchestra sinfonica della RAI, Foro
Italico, Roma, zu erreichen ist, bei welchem
Orchester Herr Petracchi 1. Bassist ist.*

Daß Herr Henze im übrigen in der Frage der Programm-
gestaltung solange geschwiegen hat, ist darauf zu-
rückzuführen, daß er aufgrund einer Äußerung von
Herrn Langbein zögerte, ob der Oktobertermin nicht
ungünstig ist, da in dieser Zeit Schul- und Semester-
ferien herrschen. Dürfte ich Sie wohl höflichst
bitten, zu diesem Probelm kurz Stellung zu nehmen?
Es wäre natürlich sehr unschön, wenn durch diesen
Umstand befürchtet werden müßte, daß das Konzert
vor halbleerem Saal stattfindet. Vielleicht sollte
dann doch eine Terminverschiebung erwogen werden.

In jedem Fall wäre es für Herrn Henze wichtig,
möglichst bald die Probendaten zu kennen. Auch
ist ihm daran gelegen, gelegentlich Ihre Honorar-
vorschläge zu erfahren. Seine eigenen diesbezüg-
lichen Vorstellungen liegen bei SFr. 8.000,--.

Ich hoffe, Ihre Fragen alle ausreichend beantwortet
zu haben und verbleibe
mit freundlichen Empfehlungen
U. J. Bofinger

Editorial

Responsibilities

Editor(s)
Irmlind Capelle
Transcription
Elena Minetti; Irmlind Capelle

Tradition

  • Text Source: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung, Sammlung Hans Werner Henze,
    Shelf mark: Korrespondenz Paul Sacher

    Physical Description

    • Document type: Letter
    • Material

    • Durchschlagpapier
    • Extent

    • 2 folios
    • 2 written pages
    • Dimensions: 297x210 [mm] (HxW)
    • Condition

    • gelocht. Heftklammerspuren oben links
    • Layout

    • rand links: 4,5 cm, anderthalbzeilig, eine Zeile nach Absatz

Writing styles

  • 1.
    Typescript.

    Commentary

    • "… für die Bassariden in Frankfurt"Die Premiere erfolgte am 11. Mai 1975 in Frankfurt.
    • "453"recte "543".
    • "… Herr Petracchi 1. Bassist ist."Sacher hat dieses Programm akzeptiert und ebenso den vorgeschlagenen Solisten. Der Ragtime von Strawinsky wurde allerdings noch gegen ein Stück von Henning Brauel getauscht; vgl. die folgenden Briefe.
    • "Probelm"recte "Problem".

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          Credits

          Mit freundlicher Genehmigung der Paul Sacher Stiftung.

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