Brief zu: H. W. Henze an P. Sacher, 9. Juli 1996
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- 1996-07-26: von Weil
[Manuskript]
Dein und Deiner Freunde & Georgs
Besuch hat mir eine grosse, un-
vergessliche Freude gemacht* (es war
wirklich der sprichwörtliche “Blitz aus dem
heiteren‡‡Himmel“) und Deine schöne Uhr trage
ich nun allerorten stolz an meinem
Handgelenk und lasse mich von ihr an
Dich erinnern, ausser an die genaue Zeit
und an das Datum. Fühle mich prinzlich
beschenkt, und danke Dir noch einmal in
aller Form und von Herzen.
Meine Geburtstags- und Verbeugungsreisen haben
mich, nach einer Woche
München (mit
einer exzellenten
Konzertaufführung der “Bassa-
riden“
und einer Darbietung von drei neuen
Orchesterstücken
[‡auf eine Klaviermusik von‡
Karl Amadeus Hartmann] alles sehr schön
musiziert und applaudiert) mit vielen
“parties“ und Festlichkeiten sowie starken
Ermüdungserscheinungen, nach Schleswig-Holstein
geführt, wo es kalt und nass ist und
wo ich nun 8 Tage lang auf dem Lande
wieder einigermassen zur Ruhe zu kommen
hoffe, und zu Kräften. Denn dann geht es los
mit der Ausarbeitung meiner “Neunten“, die
im September nächsten Jahres in Berlin ur-
aufgeführt werden soll. Du siehst: Keine Ruh
bei Tag noch Nacht.*
Hoffentlich dürfen wir uns bald einmal
wiedersehen! Ich wünsche Dir eine schöne
Zeit und viel Freude und gratuliere uns
zu unseren Festlichkeiten
mit einer warmherzigen Umarmung –
Dein hans werner
Apparat
Verantwortlichkeiten
- Herausgegeben von
- Irmlind Capelle
- Übertragung
- Irmlind Capelle
Überlieferung
-
Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Paul Sacher
Signatur: Korrespondenz Hans Werner HenzeQuellenbeschreibung
- Dokumenttyp: Brief
- hellgraues pappartiges Papier (Doppelfaltkarte)
- 1 Blatt
- 1 beschriebene Seite
- Abmessungen: 105x148 [mm] (HxB)
- Rand links: 1 cm, kein Einzug; Anführungszeichen unten-oben
- Die Karte ist aufgeklappt und dann innen begonnen auf Bl. 2r (nach links gedreht und quer beschrieben bis unten auf 1v), dann so umgedreht und auf 2v und 1r weiterbeschrieben
Material
Umfang
Layout
Schreibstile
-
1.Handschrift, Henze, Hans Werner, Filzstift/Fineliner (blau).
Textkonstitution
-
"heiteren"unter der Zeile hinzugefügt
-
"… Blitz aus dem heiteren"das Wort ist eingekreist und mit Spitze vor das Wort ‚Himmel‘ platziert.
-
"[""(" überschrieben mit "["
-
"von"gelöschter Text nicht lesbar
Einzelstellenerläuterung
-
"… grosse, un vergessliche Freude gemacht"Sacher hatte Henze an seinem 70. Geburtstag am 1. Juli 1996 zum Mittagessen besucht; vgl. den vorangehenden Brief.
-
"… Ruh bei Tag noch Nacht."Zitat aus der Arie des Leporello in „Don Giovanni“. Original: „Keine Ruh bei Tag und Nacht“.