Brief von P. Sacher an H. W. Henze, 27. März 1969

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[Typoskript]

Paul Sacher

Schönenberg
CH-4133 Pratteln Bl


   27. März 1969
risposto, 5 Maggio

Lieber Hans Werner,

Verzeih bitte, dass ich auf Deinen Brief vom
27. November
nie geantwortet habe. Ich hatte im Lauf
dieses Winters drei üble Virusgrippen, musste viele
Konzerte absagen* und bin mit all meiner Arbeit sehr im
Rückstand.

Ich will dir selbstverständlich gerne wieder
einen Kompositionsauftrag erteilen, vorausgesetzt dass
sich das neue Werk für eine Aufführung in meinen Konzerten
eignet. Die Verhältnisse in Zürich sind Dir bekannt.
Zu dem kleinen Streichkörper können nach Bedarf Bläser,
Schlagzeug und andere Instrumente engagiert werden. Im
Basler Kammerorchester ist die Besetzung im allgemeinen
grösser. Daraus ersiehst Du, dass mich ein Liederzyklus
für Fischer-Dieskau
nicht interessiert, sofern nur
wenige Instrumente vorgesehen sind. Dagegen bin ich von
diesem Plan sehr entzückt, wenn als Begleitkörper ein
Kammerorchester in Frage kommt.

Ich erwarte deshalb gerne Deine Vorschläge
damit wir präzise Abmachungen treffen können.

Hast du von der Deutschen Grammophon-Gesellschaft
gehört, ob unsere Platte, die wir in Winterthur gemeinsam
aufgenommen haben, beim Publikum ein Erfolg ist?

Düggelin habe ich seit längerer Zeit nicht mehr
gesehen. Er weiss von mir, dass Du keinen Auftrag für
eine Oper annehmen kannst. Was die übrigen Pläne anbe-
trifft, bin ich Dir dankbar, wenn Du dich direkt mit ihm
in Verbindung setzest, sofern die damals geäusserten Ge-
danken noch aktuell sind.

Empfange von Maja und mir die herzlichsten
Wünsche und Grüsse,
in freundschaftlicher Verbundenheit
Dein
Paul

Herrn Hans Werner Henze
La Leprara, Via del Fontanile, Marino / Roma

Apparat

Verantwortlichkeiten

Herausgegeben von
Irmlind Capelle
Übertragung
Irmlind Capelle; Joachim Veit

Überlieferung in 2 Textzeugen

  • 1. Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Hans Werner Henze
    Signatur: Korrespondenz Paul Sacher

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • Briefpapier Sacher, WZ: „Sihl Japon Surfin“
    • Faltung: 1mal quer, 1mal längs
    • Umfang

    • 1 Blatt
    • 1 beschriebene Seite
    • Abmessungen: 296x210 [mm] (HxB)
    • Zustand

    • gelocht
    • Layout

    • einzeilig, Einzug: 2,5 cm, halbe Leerzeile nach Absatz; Rand links: 4,7 cm, doppelte Leerzeichen nach Punkt.
    • Auf der Rückseite steht oben links um 270° gedreht von der 3. Hand Atti
  • 2. Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Paul Sacher
    Signatur: Korrespondenz Hans Werner Henze

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • gelbliches Durchschlagpapier
    • Umfang

    • 1 Blatt
    • 1 beschriebene Seite
    • Abmessungen: 297x210 [mm] (HxB)
    • Zustand

    • gelocht
    • Layout

    • Im Durchschlag ist unten bei der Adresse über der Zeile zwischen "Herrn" und "Hans" in Bleistift eingefügt: „Maestro“ (s.u.)

Schreibstile

Textkonstitution

  • " risposto, 5 Maggio "in der Zeile hinzugefügt, handschriftlich, Kugelschreiber (blau), Henze, Hans Werner
  • Folgend: handschriftlich, Füller (blau), Sacher, Paul
  • Folgend: Typoskript
  • "… Herrn"Im Durchschlag ist darüber mit Bleistift eingefügt: "Maestro"

Einzelstellenerläuterung

  • risposto, 5 Maggio
    • beantwortet 5. Mai
  • "… Virusgrippen, musste viele Konzerte absagen"Laut "Paul Sacher als Gastdirigent" hat Sacher im Winter 1968/1969 auswärts kein Konzert dirigiert.

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