Brief (mit Umschlag) von H. W. Henze an P. Sacher, 22. Mai 1972

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La Leprara
00047 Marino (Roma)

lieber Paul,

bitte entschuldige die verspätung meiner antworten auf Deine briefe vom 24. und 28. april – ich komme gerade
erst aus New York zurück*, da muss ich erst immer 72 stunden lang schlafen. die ankündigung meines
2. violinkonzertes bei schott ist nicht korrekt, es muss heissen: für Sologeiger, Tonband, Stimmen und 33
instrumentalisten. die stimmen kommen zum teil vom tonband, aber einen vers des gedichts muss
der sologeiger selbst sprechen, und den letzten vers, die quintessenz des gedichts, sollte man von einem bass-
bariton gesungen hören, der im saal sitzt (in basel, dachte ich, neben Maja**vielleicht
besser nicht
) wie eine stimme
aus dem publikum. habe ich Dir darüber nicht ausführlich geschrieben? vor etwa einem jahr?* ich
halte es jedenfalls für äusserst wichtig, dass bei der uraufführung die konzeption genau herauskommt. und
einen Sänger wird man doch wohl in basel finden können (er sollte möglichst jung und mit sinn für
komik sein*)

  eine Causerie über mein violinkonzert zu machen, wäre ich schon bereit, aber nicht bitte am 22. august
das ist so die zeit hier, wo ich einen ganz festen arbeitsrhythmus habe, den ich auf keinen fall
unterbrechen darf.* kann man es nicht in den tagen vor der uraufführung machen? möglichst, wenn ich
schon ein paar proben gehört habe. in der 2. junihälfte mach ich in london das tonband.*

herzliche grüsse Dir und maja
hans werner

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[Umschlag, Manuskript]

Svizzera

Posta aerea
par avion

Egregio Maestro
Paul Sacher
Schönenberg
CH – 4133
   Pratteln (Basel)


La Leprara
Via del Fontanile
Marino (Roma)

Apparat

Verantwortlichkeiten

Herausgegeben von
Irmlind Capelle
Übertragung
Elena Minetti; Irmlind Capelle

Überlieferung

  • Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Paul Sacher
    Signatur: Korrespondenz Hans Werner Henze

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • Briefpapier Henze, leichtes blaues Papier
    • Faltung: 3mal längs
    • Umfang

    • 1 Blatt
    • 1 beschriebene Seite
    • Abmessungen: 214x298 [mm] (HxB)
    • Layout

    • Rand links: 3,8 cm (über den Kopfbogen hinaus); kein Einzug; Anführungszeichen unten-oben
    • quer beschrieben (um 90° gedreht)

Schreibstile

Textkonstitution

  • "man"über der Zeile hinzugefügt
  • "*vielleicht besser nicht"am linken Rand hinzugefügt
  • "… sinn für komik sein )"Dieser Absatz ist nicht mit einem Punkt abgeschlossen.

Einzelstellenerläuterung

  • [Rotation]Abschnitt, Text im Uhrzeigersinn gedreht (90°).
  • [Rotation]Abschnitt, Text im Uhrzeigersinn gedreht (90°).
  • "… erst aus New York zurück"Henze war zur Aufführung seiner Oper Boulevard Solitude (Premiere 13. Mai 1972) an der Manhatten School of Music in New York.
  • "… geschrieben? vor etwa einem jahr?"Vgl. den Brief vom 23. Juni 1971, in dem Henze sich aber nicht ganz exakt ausdrückt.
  • "… mit sinn für komik sein"Bei der Uraufführung sang Kurt Widmer, der zu dieser Zeit 31 Jahre alt war.
  • [Rotation]Abschnitt, Text im Uhrzeigersinn gedreht (90°).
  • "… auf keinen fall unterbrechen darf."Henze arbeitete zu dieser Zeit an La Cubana, vgl. Autobiographie, S. 376–379.
  • "… ich in london das tonband."Die Erstellung des Tonbandes fand in der Tat anders als 1971 angekündigt vom 17.–24. Juni 1972 in London statt; vgl. die Briefe an Enzensberger aus dieser Zeit.
  • [Rotation]Abschnitt, Text im Uhrzeigersinn gedreht (90°).

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        Mit freundlicher Genehmigung der Hans Werner Henze-Stiftung (Dr. Michael Kerstan).

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