Brief von H. W. Henze an P. Sacher, 16. Februar 1956

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[Manuskript]

Napoli – Arenella
Via Bernardo Cavallino, 1
Villa Rotondo



lieber herr sacher,

der, der die geduld langsam verlieren müsste, wären eigentlich Sie! aber
ich war jetzt sehr brav und glaube, ein gutes programm zu haben,
in dem kein solist beschäftigt ist und worin Jhr cembalist und
die junge altistin brillieren können:

für das letztgenannte würde ich eine version mit chorischen Streichern
machen, denn die bisherige ist ja nur für quartett.

d’Avalos arbeitet eifrig an seinem kammerorchester-werk, aber ich sage ihm
nichts von dem ausfall, und wenn es fertig ist, lasse ich es in frankfurt
machen. auch hier ist ein grausiger winter, 5 grad minus bedeuten hier die
völlige katastrophe. das wasser fehlt, der strom, der verkehr stockt. viele
menschen sterben, und die wölfe sind schon in Caserta, Capodimonte und in
Avellino. So ist also mein einzug in mein neues heim von sehr schweren
umständen begleitet gewesen, und auch jetzt ist alles ziemlich katastrophal.*
daher auch das lange ausbleiben von nachrichten, was ich Sie herzlichst zu
entschuldigen bitte.

mit besten grüssen
Jhr
hans werner henze

Apparat

Verantwortlichkeiten

Herausgegeben von
Irmlind Capelle
Übertragung
Irmlind Capelle

Überlieferung

  • Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Paul Sacher
    Signatur: Korrespondenz Hans Werner Henze

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • helles Papier (Doppelblatt)
    • Faltung: 1mal quer
    • Umfang

    • 2 Blätter
    • 1 beschriebene Seite
    • Abmessungen: 214x167 [mm] (HxB)
    • Zustand

    • gelocht
    • Layout

    • Doppelblatt! nur 1r beschrieben
    • Rand links 2,9 cm, kein Einzug

Schreibstile

Textkonstitution

Einzelstellenerläuterung

  • "… jetzt ist alles ziemlich katastrophal."Vgl. hierzu die Beschreibung in der Autobiographie, S. 169.

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