Briefkarte von H. W. Henze an P. Sacher, 3. Februar 1956
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- 1955-12-05: an Sacher
- 1956-01-31: von Sacher
Folgend
- 1956-02-16: an Sacher
- 1956-02-06: von Sacher
[Manuskript]
Villa Rotondo
Via Bernardo Cavallino, 1
Arenella alta
Napoli
bitte entschuldigen Sie mein langes schweigen – die reise und dann der einzug in meine
neue wohnung haben mir ein nachdenken über Jhre freundlichen zeilen vom 19. dezember
unmöglich gemacht. jetzt komme ich endlich dazu ... natürlich bin ich nicht sehr glücklich
über die veränderte situation, zumal nono und d’avalos von der sache schon wussten.
aber ich sehe natürlich deutlich die gründe. nun habe ich einige zeit überlegt, und für
den ersten teil ist mir folgender gedanke gekommen: 1.) preludio
„la forza del destino“
von verdi, 2.) schumann
1. Sinfonie // 3.) meine napoletanischen lieder 4.) rosa silber.
es würde sich nun nur darum handeln, dass herr schulthess diese orchesterbesetzung bewilligt,
und den gesangssolisten – es könnte ja jemand aus zürich sein – mir konzidiert. denn sonst
habe ich ja – leider – für die hier gewünschte besetzung niemand‡ keine komposition. übrigens
braucht es in
„apollo et hyacinthus“
sogar zwei solisten: alt und cembalo, also wäre es doch
wohl besser, nur eine singstimme, als einzigen solist für das ganze konzert, zu haben. so wie
ich hier vorgeschlagen habe, scheint mir das programm auch stilistisch einen ge [wiss]‡ en
sinn zu haben, und die 1. von schumann gefällt mir sehr. was Sie zu
meiner idee mit verdi sagen, weiss ich nicht, aber ich adoriere ihn halt und
wäre sehr glücklich, wenn Sie ja sagen würden.
es war sehr schön in Jhrem wunderbaren hause*, und ich möchte mich noch
einmal sehr bedanken, auch für Jhr vertrauen und für all Jhre liebenswürdigkeit.
empfehlen Sie mich bitte frau sacher.
mit herzlichen grüssen
Jhr hans werner henze
Apparat
Verantwortlichkeiten
- Herausgegeben von
- Irmlind Capelle
- Übertragung
- Irmlind Capelle
Überlieferung
-
Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Paul Sacher
Signatur: Korrespondenz Hans Werner HenzeQuellenbeschreibung
- Dokumenttyp: Briefkarte
- helle Briefkarte
- 1 Blatt
- 2 beschriebene Seiten
- Abmessungen: 105x147 [mm] (HxB)
- Rand links: 1,8 cm, kein Einzug
- sehr kleine Schrift, sehr feiner Stift
Material
Umfang
Layout
Schreibstile
-
1.Handschrift, Henze, Hans Werner, Füller (blau).
Textkonstitution
-
"niemand"durchgestrichen
-
"wiss"Textverlust durch Lochung
Einzelstellenerläuterung
-
"… schön in Jhrem wunderbaren hause"Wie aus dem vorangehenden Brief Henzes hervorgeht, hatte Henze Sacher nach seinem Aufenthalt in Baden-Baden am 9. Dezember 1955 besucht.