Post-/Ansichtskarte von H. W. Henze an H. M. Enzensberger, frühestens am 25. Juni 1972

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[Manuskript]


[Abbildung: ]

*

lieber Mang, eben aus London zurück*, finde Deinen lieben Brief,
danke Dir sehr, freue mich sehr. habe inzwischen das
5. zirkus-bild fertig, ausser dem darauf folgenden ensemble
der zeugen
. Weiss jetzt dass wir „meine Illusion“ nicht
zu kürzen brauchen, habe eine variations-idee bekommen
von Carmen Miranda. Stehe jetzt vor dem Alhambra. Mein
brief an Adler * in dieser schärfe war absolut nötig. wir
müssen eventuell das ganze fallen lassen, wenn nicht unsere
allein-verantwortlichkeit garantiert wird. deswegen kannst Du jetzt
keinen vorschuss von dort erwarten, ginge wohl sowieso nicht,
weil die musik noch nicht fertig ist. soll ich
Dir was pumpen? lass es mich wissen.* schreibe Dir
bald wieder, vielleicht ist dann alles fertig!? auch mir
geht es gut.

sei tausendmal umarmt von Deinem hans.

Richard Hamilton
Swingeing London 67 (f) 1968-9
Acrylic, collage and aluminium relief, on silkscreen of acrylic on canvas,
26 1/2 " x 33 1/2"
Tate Gallery (T.1144)
Printed for the Trustees by Balding + Mansell, London and Wisbech, Great Britain

P.S. falls wir die NET lassen, kriegen
wir sicher das gleiche (oder mehr) geld in Europa.

Apparat

Verantwortlichkeiten

Herausgegeben von
Irmlind Capelle
Übertragung
Irmlind Capelle; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Deutsches Literaturarchiv Marbach (D-MB), A: Enzensberger, Hans Magnus
    Signatur: Briefe Hans Werner Henze

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Post-/Ansichtskarte
    • Material

    • Kunstkarte
    • Umfang

    • 1 Blatt
    • 1 beschriebene Seite
    • Abmessungen: 105x149 [mm] (HxB)
    • Layout

    • Schreibseite ist vollständig quer beschrieben, um den aufgedruckten Text herum; Rand urspr. 1,5-1cm; das P.S. dort seitlich links am Rand, 90° gedreht
    • Anführungszeichen unten oben

Schreibstile

    Einzelstellenerläuterung

    • [Abbildungsbeschreibung]Abbildung des Gemäldes von Richard Hamilton aus der Tate Galery .
    • "… Ende Juni 1972"Da sich Henze vom 17. bis 24. Juni 1972 zur Aufnahme des Tonbandes zum 2. Violinkonzert in London befand, muss der Brief am 25. oder 26. Juni 1972 geschrieben sein.
    • "… , eben aus London zurück"Vgl. die Anmerkung zum Datum.
    • "… . Mein brief an Adler"In der Korrespondenz von Henze hat sich ein Brief an Peter Herman Adler vom 14. Juni 1972 erhalten, den er wahrscheinlich Enzensberger in Kopie geschickt hatte.
    • "… pumpen? lass es mich wissen."Henze bezieht sich hier auf den Brief A040CB61 (Mitte Juni 1972), in dem Enzensberger von einer Steuernachforderung in Höhe von 25.000 Mark berichtet.

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          Mit freundlicher Genehmigung der Hans Werner Henze-Stiftung (Dr. Michael Kerstan).

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