Brief von H. W. Henze an F. Hitzer, 12. August 1969

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La Leprara
via del fontanile
marino (Roma)
12 August 69
Lieber Herr Hitzer,

vielen Dank für Ihren Brief vom 5. – ja, leider meldete
sich nie jemand am Telephon, wenn ich anrief, so habe
ich dann München ganz ausgeklammert.*

Den neuen Kürbiskern * habe ich nicht bekommen. Bin ich
denn abonniert? Wenn nicht, können Sie es veranlassen? Ich
schicke dann einen Scheck.*

Es wäre mir wichtig, länger mit Ihnen zu sprechen. Ich müsste
mir Zeit nehmen für einen längeren Aufenthalt in München, um
Sie und andere zu treffen.

An der Mitarbeit an Ihrem Dezember-Heft wäre ich schon inter-
essiert. Es ist so, dass ich jetzt an einem Buch arbeite, das
in neuer Form, und ganz untheoretisch, einen Beitrag genau zu
dem Thema Imperialismus und Kultur darstellen wird. Bin aber noch
sehr im Anfang. ich könnte Ihnen einen Teil zum Vorabdruck
geben oder einen Extrakt für Sie machen, mal sehn. Wann ist
Ablieferungstermin?

Den Wahlaufruf will ich gern unterschreiben: nur im Vertrauen zu
Ihnen und Walser, denn ich weiss nicht viel über die ADF *,
habe in den letzten Wochen und Monaten nicht aufgepasst, sondern
nur geschrieben (eine Sinfonie für Havanna) –

sozialistische Grüsse Ihr
hans werner henze

Apparat

Verantwortlichkeiten

Herausgegeben von
Irmlind Capelle
Übertragung
Irmlind Capelle

Überlieferung

  • Textzeuge: Stadtbibliothek München (D-Mst), Monacensia
    Signatur: GW 31

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • dünnes Briefpapier BP_Henze_03, blauer Aufdruck
    • Umfang

    • 1 Blatt
    • 1 beschriebene Seite
    • Abmessungen: 250x170 [mm] (HxB)
    • Zustand

    • gelocht
    • Layout

    • lR: 2,5 (nach unten 2) cm; nicht gefaltet
    • Eingangsstempel in blauer Farbe

Schreibstile

  • 1.
    Handschrift, Kugelschreiber (blau).
  • 2.
    Handschrift, Hitzer, Friedrich, Bleistift (schwarz).

    Einzelstellenerläuterung

    • []Eingegangen 19. Aug. 1969
      Für weitere Informationen siehe den Apparat
      .
    • "… ich dann München ganz ausgeklammert."Vgl. hierzu Hitzers Beschreibung im vorangehenden Brief bezüglich eines persönlichen Treffens in München.
    • "… Den neuen Kürbiskern"Hierbei handelt es sich um Heft 3, 1969.
    • "… Ich schicke dann einen Scheck."Am Rand steht eine Markierung in Bleistift (Doppelstrich und breite, auf den Text gerichtete Pfeilspitze) und der Vermerk „erl“.
    • "… nicht viel über die ADF"Die „Aktion Demokratischer Fortschritt“ beteiligte sich nur an der Bundestagswahl 1969 und wurde von einigen Intellektuellen wie z. B. Martin Walser unterstützt, die – wie auch Henze und Ingeborg Bachmann – 1965 noch Willy Brandt (SPD) unterstützt hatten.

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          Dank

          Mit freundlicher Genehmigung der Hans Werner Henze-Stiftung (Dr. Michael Kerstan).

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