Brief von H. W. Henze an P. Sacher, 20. März 1967

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[Typoskript]

La Leprara
Via del Fontanile
Marino (Roma)

Herrn
Dr. Paul Sacher
Schönenberg
4133 Pratteln Bl


Lieber Paul,

Vielen Dank für Deinen kurzen Brief vom 14. März. Ich habe
vor in der nächsten Woche mit dem Klavierkonzert für Eschenbach
anzufangen. Es wird aber einige Monate in Anspruch nehmen, und
ausserdem ist die Uraufführung für den Herbst 1968,anlässlich
der Eröffnung eines neuen Museums in meiner Vaterstadt,* * Bielefeld vor
gesehen.* Meine weiteren Arbeitspläne sind dann ein grosses
Ortorium für den NDR , "Das Floss der Medusa". Damit werde
ich bis Ende des Jahres zu tun haben. Das Orchesterstück, von
dem ich Dir schrieb, soll in Palermo in Ballettform uraufge-
führt werden, das ist eine Arbeit für die nächsten Wintermonate.
Mein weiterer Plan, 12 Shakespeare Sonnette[sic] für Fischer-Dieskau und
Kammerorchester (abendfüllend) hat noch keine Auftraggeber ge-
funden, aber ich habe auch noch nicht darüber gesprochen. Wenn
es Dich interessieren sollte die Uraufführung zu erwerben, lass
mich davon wissen. Dies klingt alles schrecklich kommerziell,
ist aber nicht so gemeint, sondern eher zu verstehen aus dem
Gefühl grosser Arbeitsfreude und Vorfreude auf die kommenden
Dinge , zumal ich einenen entscheidenden Schritt getan habe,
nämlich mich vom Dirigieren zurückgezogen, dadurch stehen nun
die ganzen nächsten Jahre frei und unbelastet vor mir.

Wann werde ich Euch wieder sehen? Bitte grüsse die Maja
vielmals und mit hunderttausend Umarmungen von mir,und nimm
die besten Grüsse,
Deines
hans werner
Hans Werner Henze

Apparat

Verantwortlichkeiten

Herausgegeben von
Irmlind Capelle
Übertragung
Irmlind Capelle

Überlieferung in 2 Textzeugen

  • 1. Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Paul Sacher
    Signatur: Korrespondenz Hans Werner Henze

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • helles Briefpapier von Henze, strukturiertes Papier
    • Umfang

    • 1 Blatt
    • 1 beschriebene Seite
    • Abmessungen: 280x221 [mm] (HxB)
    • Zustand

    • gelocht
    • Layout

    • einzeilig, eine Leerzeile nach Absatz, Einzug 1,5 cm; Rand links: 3 cm
    • Die Umlaute sind mit Anführungszeichen „"“ geschrieben.
  • 2. Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Hans Werner Henze
    Signatur: Korrespondenz Paul Sacher

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • Durchschlagpapier
    • Stegabstand: 2,5 cm
    • Umfang

    • 1 Blatt
    • 1 beschriebene Seite
    • Abmessungen: 280x220 [mm] (HxB)
    • Zustand

    • gelocht
    • Layout

    • Die Umlaute sind mit Anführungszeichen „"“ geschrieben.

Schreibstile

Textkonstitution

  • "… Herbst l 1 968 ,anlässlich"kein Leerzeichen
  • "*"über der Zeile hinzugefügt, handschriftlich, Kugelschreiber (blau), Henze, Hans Werner
  • "* Bielefeld "am linken Rand hinzugefügt, handschriftlich, Kugelschreiber (blau), Henze, Hans Werner
  • "… Ortorium für den NDR ,"Leerzeichen vor dem Komma.
  • "E""e" überschrieben mit "E", handschriftlich, Kugelschreiber (blau), Henze, Hans Werner
  • "e"in der Zeile hinzugefügt, handschriftlich, Kugelschreiber (blau), Henze, Hans Werner
  • "Sonnette"sic
  • "e"in der Zeile hinzugefügt, handschriftlich, Kugelschreiber (blau), Henze, Hans Werner
  • "a""A" überschrieben mit "a", handschriftlich, Kugelschreiber (blau), Henze, Hans Werner
  • "… auf die kommenden Dinge ,"Leerzeichen vor dem Komma.
  • "en"gelöscht durch Überschreibung, handschriftlich, Kugelschreiber (blau), Henze, Hans Werner
  • "… mit hunderttausend Umarmungen von mir,und"kein Leerzeichen
  • Folgend: handschriftlich, Kugelschreiber (blau), Henze, Hans Werner
  • Folgend: Typoskript

Einzelstellenerläuterung

  • "l"angepasst zu "1".
  • "l"angepasst zu "1".
  • "l"angepasst zu "1".
  • "… * * Bielefeld vor gesehen."Das 2. Klavierkonzert von Henze sollte zur Eröffnung der Kunsthalle Bielefeld erklingen. Henze zog es aber im Rahmen der Diskussion um den Namen der Kunsthalle für diesen Zweck zurück. Das Werk wurde aber in Bielefeld uraufgeführt; vgl. hierzu Altenberend, S. 127–145.
  • "l"angepasst zu "1".

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