Vorinformation: 2. Münchener Biennale 1990
Internationales Festival für neues Musiktheater
2. Münchener Biennale 1990
1990, zwischen dem 25. April und dem 24. Mai, wird sich zum zweiten Male die
1988 ins Leben gerufene Münchener Biennale für neues Musiktheater abspielen.
Sieben abendfüllende und sechs kleinere Bühnenwerke werden darin aus der
Taufe gehoben werden. Zwölf davon sind Auftragswerke der Landeshauptstadt
München, eines, nämlich das Werk von Leroy Jenkins, der GEMA- und Franz--
Grothe-Stiftung. Folgende Nationalitäten sind vertreten: Volksrepublik China,
Indien, Frankreich, Großbritannien, Ungarn, Italien, Holland, U.S.A., Israel,
Sowjetunion, Bundesrepublik.
Außerdem finden fünf Sinfoniekonzerte und ein Chorkonzert statt, in deren
Programmen einige Klassiker des 20. Jahrhunderts sowie neue Arbeiten,
vorwiegend aus dem Umkreis des deutschen und italienischen Nachwuchses, zu
Gehör kommen werden.
Die sechs “kleinen” Bühnenwerke sind Marionettenopern, von denen vier
im
neugegründeten Puppentheater der Biennale und zwei durch das Train Theatre in
Jerusalem produziert werden. Die großen Singopern sind Ko-Produktionen der
Biennale mit auswärtigen, zum Teil ausländischen Opernhäusern sowie anderen
Festivals und Fernsehanstalten. Auf den Erfolg der 1. Biennale gestützt,
haben Kulturreferat und Stadtrat mit der Institutionalisierung dieser neuen
kulturellen Einrichtung begonnen, zu der auch weitgefächerte, zum Teil über
einige Jahre gehende Bildungsprogramme gehören, deren Durchführung in den
Händen der Münchener Volkshochschule und des Freien Musikzentrums München
liegt und die vom Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft gefördert
werden.
Die Münchener Kammerspiele (Intendant: Dieter Dorn) werden einen von Sieg-
fried Mauser geleiteten mehrteiligen Konzertzyklus mit moderner Musik und
Lyrik als Vorprogramm zur Biennale veranstalten.
Die Staatliche Hochschule für Musik wird mit eigenen Sängern und Instrumen-
talisten mitwirken. Lehrer und Schüler des Pestalozzi-Gymnasiums dichten und
komponieren ein Theaterstück, das sie selbst für die 2. Biennale in Szene
setzen werden. Musikstudenten überlegen und planen neue Formen von musika-
lischem Straßentheater.
Die ästhetische Grundidee der Biennale, mit Hilfe des Theaters jungen
Komponisten und Dichtern den Weg zu ihrer persönlichen Ausdrucksweise und zu
ihrem Publikum zu ebnen und der Musik unserer Zeit ein größeres, qualitätsbe-
wußstes und auf Neues erpichtes Publikum zu gewinnen, tritt im Programm des
2. Festivals deutlicher und dezidierter zu Tage als beim ersten. Ein Spektrum
ist im Entstehen, das vom Mysterienspiel bis zur großstädtischen Blues-Oper
reicht, von der magyarischen Tragikomödie bis zur anglo-amerikanischen
Kinder- und Zauberoper, vom Psychodrama bis zur deutsch-französischen
Gesellschaftskomödie, vom bayerisch-politischen Volkstheater bis zum fernöst-
lichen Märchen. Unser Programm besteht aus einer umfangreichen Sammlung neuer
Ideen, es ergibt ein Bild vom heutigen Musikdenken, von der Theaterkultur und
von den Träumen einer neuen, offenen und freien Generation.
Editorial
Creation
–
Tradition
-
Text Source: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Paul Sacher
Shelf mark: Korrespondenz Hans Werner HenzePhysical Description
- Document type: Document
- Briefpapier_Münchener Biennale
- 1 folio
- 1 written page
- Dimensions: 297x210 [mm] (HxW)
- gelocht
- einzeilig, eine Zeile zwischen den Absätzen; linker Rand: 1,8cm, kein Einzug
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