Henze | Weil | Jockisch

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Basisdaten

  1. Zeitraum:
  2.  9. April 19481. Juli 1997
  3. Korrespondenzpartner*innen:
  4.   Henze, Hans Werner
  5.   Jockisch, Walter
  6.   Praetorius, Renate
  7.   Weil, Grete
  8. Herausgegeben von:
  9.   Capelle, Irmlind

Zur Korrespondenz zwischen Hans Werner Henze (1926–2012), Grete Weil (1906-1999) und Walter Jockisch (1907-1970)

Grundangaben zur Korrespondenz

Die Korrespondenz zwischen Grete Weil 1, Walter Jockisch und Hans Werner Henze umfasst 102 postalische Dokumente, von denen nur acht von Grete Weil und die übrigen 92 von Henze verfasst wurden. Zwei Telegramme von Renate Pistorius an Grete Weil (im Auftrag von Henze) vervollständigen die Korrespondenz. Henze schreibt seine Briefe häufig an Weil und Jockisch gemeinsam, doch in der frühen Zeit sind einige Briefe gezielt nur an einen von beiden gerichtet und gelegentlich wurden getrennte Briefe in einem Umschlag verschickt (vgl. z. B. die Briefe vom 11. April und 12. Mai 1950).

Die Korrespondenz erstreckt sich über die Jahre 1948 bis 1997, wobei der Schwerpunkt auf der Zeit zwischen 1948–1953 und 1959/1960 liegt.

Die Korrespondenzsprache ist deutsch, doch wechselte Henze gelegentlich in andere Sprachen. So schrieb er einen Brief und eine Karte sowie manchmal ausführlichere Absätze auf Französisch und drei Briefe und einen Neujahrsgruß auf Englisch.

Die Briefe sind im Weil-Nachlass der Monacensia und im Henze-Nachlass der Paul-Sacher-Stiftung Basel überliefert. Im Weil-Nachlass werden die Briefumschläge getrennt von den Briefen oder Briefkarten aufbewahrt und mussten deshalb neu zugeordnet werden, was bei nur schwer leserlichen Poststempeln und/oder undatierten Briefen nicht immer einfach war.

Schreibeigenheiten der Korrespondenzpartner

Die Briefe Henzes sind in dieser Korrespondenz bis auf vier alle handschriftlich verfasst und man kann in ihnen sehr gut die Entwicklung von einer anfänglich sehr klaren, recht engen Schreibschrift zu der späteren Handschrift, in der die Buchstaben eher vereinzelt und die Abstände zwischen den Worten sehr weit sind, beobachten.

Henze verwendet in der frühen Zeit generell die Kleinschreibung auch nach Satzzeichen und schreibt nur die Anredeworte (Dich, Dein, Euer etc.) groß. Später benutzt er eine gemischte Groß- und Kleinschreibung, bei der auf jeden Fall die Namen und meist auch die Satzanfänge groß geschrieben werden. Doch ist dies keine eindeutige chronologische Entwicklung: immer wieder hat Henze Phasen, in denen er einheitlich klein schreibt.

Nicht zu unterscheiden ist bei ihm das große und kleine „l“, weshalb dieses nach Gesamtkontext übertragen wird. Recht individuell ist in der frühen Zeit das kleine „z“, bei dem Henze nur sehr selten einen Querstrich schreibt und das gerade als Anfangsbuchstabe stark einem „n“ oder „s“ähnelt.

Henzes Französisch ist gut verständlich, aber grammatikalisch und orthographisch nicht fehlerfrei. Vor allem ist die Akzentsetzung sehr ‚sparsam‘; der accent grave wird nur bei kurzen Worten wie z. B. „très“, „à“ und „concrète“ verwendet, ansonsten schreibt er immer den accent aigu und verwendet den accent circonflexe gar nicht.

Postalische Dokumente von Grete Weil sind erst ab dem Tod von Walter Jockisch am 22. März 1970 erhalten (vgl. den Abschnitt „Charakterisierung der Beziehung“). Von den acht Dokumenten sind zwei Telegramme und je drei Briefe hand- bzw. maschinenschriftlich. Grete Weils Handschrift ist (und war wohl immer) schwer zu lesen, wie Henze gleich im ersten erhaltenen Brief beklagt („ta lettre etait prèsque inlisible“), weshalb Grete Weil die Schreibmaschine bevorzugte. Um sich einen Eindruck von Grete Weils Handschrift zu verschaffen, vgl. man die Abbildung in der Biographie von Lisbeth Exner auf S. 115.

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