Vorinformation: 3. Münchener Biennale 1992

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Ist Beilage zu A042DC49

3. Münchener Biennale 1992

Vom 29. April bis 30. Mai 1992 wird die Münchener Biennale zum
dritten Mal stattfinden. Dieses 1988 von Hans Werner Henze ins
Leben gerufene internationale Festival für neues Musiktheater ist
ein fester Bestandteil des Münchner Kulturlebens geworden. Auf dem
Programm stehen dieses Mal zehn Musiktheaterwerke, die die Landes-
hauptstadt München
in Auftrag gegeben hat. Wie in den vergangenen
Jahren wurden sie an junge Komponisten aus aller Welt vergeben,
die durch ihre herausragende Begabung auf sich aufmerksam gemacht
haben. Weitere zwei Musiktheaterwerke und sechs Figurenspiele,
sowie Konzerte und didaktische Projekte werden realisiert.

Die Spielorte der Biennale sind wieder der Carl–Orff–Saal, die
Philharmonie und die Black Box im Gasteig, das Staatstheater am
Gärtnerplatz
, die Kammerspiele und das Theater im Marstall. Dazu
kommen das Prinzregententheater und – für die Biennale erstmals
eingerichtet – die unterhalb des Gasteigs an der Isar gelegene
Muffathalle.

Die Auftragswerke sind:


Weitere Musiktheateraufführungen:

Zum zweiten Mal wird die Puppenspielerschule der Münchener Bien-
nale
in Erscheinung treten. Diesmal werden sechs neue Werke
inszeniert, deren Stoffe von den Spielern selbst für Figuren-
theater eingerichet sind: Peter Schlemihl, Musik: Susanne
Erding
(BRD); Hero und Leander, Musik: Marti Epstein (USA); Das
Bergwerk zu Falun
Musik: Toshiro Saruya (Japan); Lysistrate
Musik: Robyn Schulkowsky (USA); Uwungelema, Musik: Jorge Gustavo
Mejia
(Honduras); Der gespaltene Edelmann, Musik: Fredrik-
Schwenk
(BRD).

Ein Konzert mit Werken zeitgenössischer italienischer Komponisten
(Gervasoni, Maggi, Dallapiccola) werden die Münchner Symphoniker
geben und zwei weitere das Symphonieorchester des Bayerischen
Rundfunks
(Boulez, Rihm, Nono, Strawinsky; Halffter)

Einblick in die didaktische Arbeit der Biennale geben die Auffüh-
rungen von sechs Musikthaterszenen des von der Biennale und der
Volkshochschule eingerichteten Kompositionskurses für Amateure,
der seit zwei Jahren unter der Leitung von Gerd Kühr und Sandeep
Bhagwati
abgehalten wird. Außerdem wird es eine „Biennale Akade-
mie“
mit öffentlichen Meisterkursen und eine Veranstaltungsreihe
der Bayerischen Akademie der Schönen Künste geben.

Mit einer Schlagzeugnacht im Gasteig, in der Musiker aus verschie-
denen Kulturkreisen spielen, wird das Festival enden.

Die ästhetische Grundidee für dieses Festival, für die Einrichtung-
der Biennale, beruht auf dem Gedanken, daß die Musik unserer Zeit,
und insbesondere die Musik der jungen Generation, neuer Veranke-
rung in das Gesellschaftliche bedürftig ist, daß sie vom Menschen
an sich handeln muß, von menschlichen Dramen und Bedürfnissen, von
menschlichen Träumen und von menschlicher Wirklichkeit.
Die Musiksprachen unserer Zeit können durch das Theater größere
Deutlichkeit und Gegenständlichkeit entwickeln, das Theater ver-
langt dem jungen Komponisten gestische Unmißverständlichkeit und
Genauigkeit ab. Theaterarbeit hilft ihnen bei der Schärfung und
Perfektionierung ihrer Ausdrucksmittel und hat ausßerdem den Zu-
wachs verständnisvoller Hörer zur Folge – der historische Bruch
zwischen der Moderne und dem Publikum wird überwunden, eine neue
Harmonie entsteht, ein neues Einverständnis ist im Kommen.

Apparat

Entstehung

Überlieferung

  • Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung, Sammlung Paul Sacher, Abteilung: Korrespondenz
    Signatur: Henze, Hans Werner

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Dokument
    • Material

    • Briefpapier Münchener Biennale ohne Logo
    • Drittelfaltung (zusammen mit A042DC49, 2mal quer bei 10,5 und 20cm)
    • Umfang

    • 2 Blätter
    • 2 beschriebene Seiten
    • Abmessungen: 297x210 [mm] (HxB)
    • Zustand

    • gelocht, am oberon linken Rand Spuren zweier Büroklammern
    • Layout

    • einzeilig, Leerzeile nach jedem Absatz

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