Brief (mit Umschlag) von H. W. Henze an G. Weil/W. Jockisch, 30. Mai 1960

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[Abbildung: ]

Wolfsgarten
Langen

Bez: Frankfurt a/m
Hessen
Tel: Langen 425


      Liebe Butzis,

danke Euch sehr für das Telegramm nach Hamburg *. Es ist alles gut
gegangen, grosser Erfolg, ecc. – musikalisch wohl unübertrefflich, anderes
kann man auch anders und besser machen, aber alles sauber und
klar, und herrlich “unmodern“ –

    ein Jemand erzählte mir, das[sic] Bazon Brock in Hamburg
überall erzählt, er empfinge laufend Briefe von mir, die er sogleich
in den Papierkorb schmisse. Möchte es Euch nur sagen, mit der Bitte
um Weitergabe. Bazon hat mir mehrere Male eingeschärft, wie ernst
es ihm wäre, mit mir was zusammen zu arbeiten, und er hoffe, ich
habe es nicht einfach so in den Wind gesagt. Ich schrieb dem
Edlen dann (1x), er hat nicht geantwortet, wo die schlechte Erziehung
beginnt, wenn dann aber daraus auch noch ein Märchen wird, das
er zur Selbstbestätigung erzählt, finde ich die Linie des heroischen
Dadaisten denn doch etwas gestört, nebst der vielgerühmten Intelligenz.
Er soll sich bitte nicht mehr bei mir sehen lassen. –

     Ich hoffe Ihr habt eine angenehme Italienreise, oder
hattet sie, Euer Telegramm kam aus Bari, wo ja das


Paradies auf Erden anfängt. hoffentlich seht Ihr auch
Lecce und Taranto.

Ich muss jetzt (bis zum 19. Juni) einen Kurs in Köln
geben *, dann Spoleto dirigieren (24 *, 26, 28 Juni) dann
endlich kann ich, fast ununterbrochen, am Auden arbeiten.

Alles Liebe und Gute
Euer
hans

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[Umschlag, Manuskript]


Dr. Walter Jokisch – Frau Grete Weil
      Ostendstrasse 1 Bergen Enkheim
Frankfurt a. M. Wetterau Str. 13
[…]



Apparat

Verantwortlichkeiten

Herausgegeben von
Irmlind Capelle
Übertragung
Irmlind Capelle

Überlieferung

  • Textzeuge: Stadtbibliothek München (D-Mst), Monacensia
    Signatur: GW 31

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • hellblaues, dünneres Briefpapier Wolfsgarten Langen (+ Sigel von Hessen)
    • Faltung: 2mal
    • Umfang

    • 1 Blatt
    • 2 beschriebene Seiten
    • Abmessungen: 254x203 [mm] (HxB)
    • Layout

    • Rand: 2cm
    • Einzug 2cm; Anführungszeichen beide oben

Schreibstile

Textkonstitution

  • ""durchgestrichen
  • "g""g" überschrieben mit "g"
  • "das"sic
  • "(1x)"über der Zeile hinzugefügt

Einzelstellenerläuterung

  • [Abbildungsbeschreibung]Familiensigel mit Krone.
  • "… 30 Mai 1960"Der auf Grund des verwendeten Papiers und des verwendeten Schreibmittels sehr wahrscheinlich zu diesem Brief gehörige Umschlag trägt als Datum des Poststempels den 28. Mai 1960, wäre also vor dem Schreibdatum des Briefes abgeschickt. Diese Diskrepanz im Datum lässt sich nur schwer erklären: Ev. war der Poststempel ausnahmsweise nach dem Wochenende (der 28. Mai war ein Sonnabend) noch nicht umgestellt.
  • "… für das Telegramm nach Hamburg"Am 22. Mai 1960 hatte in Hamburg an der Staatsoper die Uraufführung des Prinz von Homburg stattgefunden. Das erwähnte Telegramm ist bislang nicht nachgewiesen.
  • "… einen Kurs in Köln geben"Ein Kurs im Rahmen des Festivals der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik; vgl. den Bericht in der Autobiographie S. 200f.
  • "… dann Spoleto dirigieren ( 24"Vgl. hierzu den Bericht in der Autobiographie, S. 197–200, bes. S. 200.

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