Brief von F. Hitzer/K. Konjetzky an H. W. Henze, 3. März 1975

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[Typoskript]

Hans Werner Henze
La Leprara
00047 Marino (Roma)
Italien

Friedrich Hitzer
8 München 40 • Elisabethstr. 3
Telefon 0811/374653
und
Klaus Konjetzky

3. März 1975

Michel & Rosi ist fast fertig. So fertig, daß die Met
Abteilung proletarische Komödie – auf Bonn eifersüchtig
wird, wenn man erfährt, daß hier die Welturaufführung
stattfindet. Oder nicht?

Das Manuskript liegt unter diesem Brief, wenn Du den
Umschlag so aufmachst, daß der Angeschriebene oben ist.

Da kann man doch nichts anderes machen als sofort zu
summen. Wir lachen auch jetzt noch, obwohl wir schon
seit drei Tagen aus Kärnten zurück sind. Bei den pausen-
losen Einsätzen über die Entführung in Westberlin * zitiert
man schon Sätze aus der Opferxxxxx Oper, die wir natürlich nicht
aus inhaltlichen Gründen komisch nennen.

Zunächst wünschen wir uns, daß Dir die Lektüre Spaß macht.
Dann hoffen wir, die Sache mit Dir zu besprechen, bevor
Dritte und Vierte dazukommen. Wir sind jetzt fest davon
überzeugt, daß Wortwahl, sprachlicher Gestus und Rhythmus
keine Brüche aufweisen dürfen. Daran werden wir uns in
jedem Fall halten, wenn es um die Songs geht, die noch
ausstehen. Wir könnten sie bis Ende des Monats liefern.
Bevor wir weitere Schritte unternehmen, wollen wir aber
Deine Reaktion auf die vorliegende Fassung abwarten.
Einen textlichen Flickerlteppich[sic] möchten wir nicht nach
Rom schicken. Die Sache und der Stoff interessieren uns
auch für künftige Projekte. Denkbar wäre für 76 ein Teil
II (Sacklhubers Rückkehr – das Scheitern einer Konter-
revolution
), für 77 ein Teil III, in dem Tanz, Lied,
Arbeit der Gesellschaft ohne Ausbeutung gezeigt werden.
Das sind nur Stichworte für eine Gattung, an der es sich
lohnt zu arbeiten.

In der vorliegenden Fassung haben wir den Text mit nie-
mandem diskutiert. Das hatte technische und sujetbedingte
Gründe.

Wir würden uns freuen, wenn wir uns bald sehen und über
die Arbeit sprechen könnten.

Herzliche Grüße von Deinem

Frieder
FH

Klaus
KK

Manuskript Michel & Rosi *

Apparat

Verantwortlichkeiten

Herausgegeben von
Irmlind Capelle
Übertragung
Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Hans Werner Henze
    Signatur: Korrespondenz: Hitzer, Friedrich

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • leicht beiges dünnes Briefpapier mit Absendereindruck, Drittelfaltung
    • Umfang

    • 0 Blätter
    • 0 beschriebene Seiten
    • Abmessungen: 297x215 [mm] (HxB)
    • Zustand

    • gelocht
    • Layout

    • linker Rand 5 cm, Absätze durch eine Leerzeile getrennt, nicht eingerückt; einzeiliger Abstand; in Anschrift zwischen Ort und Land 1 Leerzeile
    • Bei der Unterschrift Frieder mit dem darunter getippten "FH" linksbündig (bezogen auf den 50mm Rand) und Klaus ca. 60mm daneben
    • Der Eindruck Hitzers ca. 18mm von oben.

Schreibstile

Textkonstitution

  • ")""n" ersetzt durch ")"
  • "40""13" ersetzt durch "40", Typoskript
  • "und Klaus Konjetzky "in der Zeile hinzugefügt, Typoskript
  • "A""U" ersetzt durch "A"
  • "Opfer"gelöscht durch Überschreibung
  • "l""i" ersetzt durch "l"
  • "Flickerlteppich"sic
  • "n""d" ersetzt durch "n"

Einzelstellenerläuterung

  • "… über die Entführung in Westberlin"Hier spricht Hitzer die Entführung von Peter Lorenz durch die "Bewegung 2. Juni" am 27. Februar 1975 an.
  • "… Manuskript Michel & Rosi"Dieses Manuskript hat sich in der Paul-Sacher-Stiftung in Basel im Sammlungsteil der Musikmanuskripte erhalten. Es handelt sich um ein Typoskript (Fotokopie) mit handschriftlichen Eintragungen von Henze, das insgesamt 44 Seiten umfasst. Es ist auf der letzten Seite unten maschinenschriftlich datiert mit: "Friedrich Hitzer/Klaus Konjetzky | Weißbriach, den 28. Februar 1975". Ich danke Herrn Dr. Simon Obert (PSS) für die freundliche Auskunft.

        XML

        Dank

        Mit freundlicher Genehmigung der Rechtsnachfolge Friedrich Hitzer.

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