Brief von H. W. Henze an P. Sacher, 16. Januar 1984

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[Typoskript]

Hans Werner Henze
Korrespondenzadresse:
Helen Grob
Hegibachstrasse 58
8032 Zürich Tel. 01 55 27 24

Herrn Dr. Paul Sacher
Schönenberg
4133 Pratteln BL
––––––––––––––


16. Januar 1984

Lieber Paul,

Ich danke Dir für eine schöne Woche in Zürich
und für Deine Grosszügigkeit. Es war ein wahres
Vergnügen, mit dem Collegium Musicum zu arbeiten.
Es herrscht dort eine echte Musikbegeisterung und
wirklich spürbares intellektuelles Interesse.
So etwas kommt selten vor, dass die Proben eine
Freude sind und keine Strapaze – so müsste es
immer sein.

Deinen neuen Auftrag nehme ich sehr gerne an,
und ich danke Dir für die Erlaubnis, ohne eine
deadline darüber nachdenken zu dürfen. Ich habe letztes
Jahr
in Graz einen phänomenalen Gitarristen* kennen-
gelernt, der meine Royal Winter Music I und II – ein
abendfüllendes Gitarrenwerk so unglaublich spielt,
wie ich es mir nicht hätte vorstellen können. Ich würde
vielleicht für ihn eine Konzert schreiben – so etwas
wäre gerade das Richtige für das Collegium.

Im Oktober 1985 komme ich ja nach Basel zum BKO.*
Sollten wir uns vorher nicht mehr sehen oder sprechen,
möchte ich Dir doch auch noch sagen, dass Deine Idee
meine Manuskripte betreffend, mir sehr gut gefällt.*
Ich wünsche Dir alles Gute

herzlichst
Dein
hans

Apparat

Verantwortlichkeiten

Herausgegeben von
Irmlind Capelle
Übertragung
Elena Minetti; Irmlind Capelle

Überlieferung

  • Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Paul Sacher
    Signatur: Korrespondenz Hans Werner Henze

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • Briefpapier Henze, Korrespondenzadresse Helen Grob
    • Faltung: 1mal längs, 1mal quer
    • Umfang

    • 1 Blatt
    • 1 beschriebene Seite
    • Abmessungen: 296x210 [mm] (HxB)
    • Zustand

    • gelocht
    • Layout

    • Rand links 6,8 cm; Absätze nicht eingerückt, einzeilig; Leerzeile nach jedem Absatz

Schreibstile

Textkonstitution

Einzelstellenerläuterung

  • "l"angepasst zu "1".
  • "l"angepasst zu "1".
  • "l"angepasst zu "1".
  • "… in Graz einen phänomenalen Gitarristen"Hierbei dürfte es sich um David Tanenbaum handeln, für den Henze die "Ode an eine Äolsharfe" schrieb, letztlich ein Auftragswerk der Internationalen Musikfestwochen Luzern, vgl. aber die folgenden Briefe.
  • "l"angepasst zu "1".
  • "… nach Basel zum BKO ."Am 25. Oktober 1985 dirigierte Henze ein Extrakonzert des BKO; vgl. den Brief vom 29. Oktober 1985.
  • "… betreffend, mir sehr gut gefällt."Hier dürfte Paul Sacher erstmals gegenüber Hans Werner Henze die Idee geäußert haben, seine Manuskripte der Paul Sacher Stiftung, die Sacher 1973 gegründet hatte, zu übergeben.

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