Brief von H. W. Henze an P. Sacher, 16. Oktober 1995

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[Typoskript]

Hans Werner Henze

c/o Renate Doufexis
      Roseggerstraße 15
      60320 Frankfurt/Main
      Tel. 0 69/5 60 24 50
      Fax 0 69/56 59 42

Herrn
Paul Sacher

Schönenberg
CH 4133 Pratteln BL/Schweiz




Lieber Paul,

es war sehr schön und lustig, Dich und Deine Freunde*
hier in Marino zu haben. (Nur ein bischen[sic] zu kurz war
es.)

Fausto und ich würden am 26. November von München nach
Basel reisen, abends die Premiere der Düggelin-Inszenierung
von "Boulevard Solitude" anschauen, an einer Premieren-Party
teilnehmen (vermute ich) und am Montag, den 27. vormittags
von Basel nach Mainz reisen.

Deiner lieben Einladung auf den Schönenberg eingedenk, für
die wir Dir herzlich danken, ist mir nun doch in den Kopf
gekommen, dass es wohl doch für alle Beteiligten wesentlich
einfacher wäre, wenn wir in der Stadt übernachten würden.
Peter Doll, der Intendant, ist ein alter Freund von mir –
auch er wird mich wohl gern für eine Weile mit Beschlag
belegen wollen.

Die Termine Ende April, das zehnjährige Bestehen Deiner
Stiftung
, habe ich mir notiert.

Wir kommen noch einmal vor diesem Termin nach Basel, Fausto
und ich, und zwar für die Woche 25.-30. März 1996, wenn
das Stadttheater ein Festival mit meiner Musik veranstaltet.
(Herr Mosch weiss darüber in etwa Bescheid). Es wäre sehr
schön, wenn Du das eine oder das andere hören könntest.
(Für die Qualität der performances kann ich natürlich nicht
garantieren...).

Und ich möchte Dich natürlich gerne an meinem 70. Geburtstag
sehen, dem 1.7.1996. Ich möchte ein schönes, nächtliches Fest
machen vom Abend des 1. (Samstag) bis zum 1. Hahnenschrei und
Sonnenaufgang des 2. Juli. Kannst Du Dir das vornehmen
(Georg ist le bien-venu)?
– 2 –


– 2 –
Oder, falls das nicht geht:
Am 4. Juli 1996 gibt es eine Konzertaufführung der
"Bassariden" in München in der Philharmonie, und ich
wollte anschliessend ein privates Fest machen für
Freunde und Bekannte in einem hübschen Biergarten
im Herzogspark, Bogenhausen. Vielleicht magst Du beide
Termine wahrnehmen? Es würde mich immens freuen.

Lass uns bitte recht bald schlüssig werden.

Am 2. Dezember verschwinde ich und bleibe incommunicado
bis Ende Februar, Anfang März 1996.*

Ich hoffe, es geht Dir gut und sende Dir meine herz-
lichsten Grüssen[sic].

Dein
hans werner

Apparat

Verantwortlichkeiten

Herausgegeben von
Irmlind Capelle
Übertragung
Elena Minetti; Irmlind Capelle; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Paul Sacher
    Signatur: Korrespondenz Hans Werner Henze

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • Briefpapier Korrespondenzadresse Renate Doufexis
    • Faltung: Drittelfaltung (2mal quer: 10,3 und 20,5cm)
    • Umfang

    • 2 Blätter
    • 2 beschriebene Seiten
    • Abmessungen: 297x210 [mm] (HxB)
    • Zustand

    • gelocht; rechts neben der Unterschrift war wohl eine weitere, allerdings etwas "krakelig" verunglückte Unterschrift, die mit Tippex flüssig überdeckt wurde
    • Layout

    • einzeilig, kein Einzug; linker Rand: 2,1 cm; Leerzeile nach Absatz, auf der 2. Seite doppelte (bzw. größere Abstände) Leerzeilen nach den Absätzen.

Schreibstile

Textkonstitution

Einzelstellenerläuterung

  • "l"angepasst zu "1".
  • "l"angepasst zu "1".
  • "lo"angepasst zu "10".
  • "l"angepasst zu "1".
  • "… lustig, Dich und Deine Freunde"Es ist bislang nicht bekannt, mit wem Sacher Henze besucht hat.
  • "o"angepasst zu "0".
  • "l"angepasst zu "1".
  • "o"angepasst zu "0".
  • "l"angepasst zu "1".
  • "l"angepasst zu "1".
  • "l"angepasst zu "1".
  • "l"angepasst zu "1".
  • le bien-venu
    • der Willkommene
  • "l"angepasst zu "1".
  • incommunicado
    • ohne jede Verbindung zur Außenwelt
  • "l"angepasst zu "1".
  • "… März l 1 996 ."Henze arbeitete zu dieser Zeit an seiner 9. Sinfonie.

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        Mit freundlicher Genehmigung der Paul Sacher Stiftung.

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