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Zur Korrespondenz von Hans Werner Henze (1926–2012) und Paul Sacher (1906–1999)

Grundangaben zur Korrespondenz

Die Korrespondenz zwischen Paul Sacher und Hans Werner Henze umfasst 357 postalische Dokumente, von denen 179 von Sacher geschrieben sind und 178 von Henze, wobei für beide gelegentlich auch Sekretär*innen und andere Personen geschrieben haben. Es handelt sich um postalische Dokumente aus den Jahren 1952 bis 1998. Hinzu kommen 9 beiliegende Dokumente. Die Korrespondenzsprache ist deutsch – nur einige Telegramme sind auf italienisch verfasst.

Beide Korrespondenzteile sind in der Paul-Sacher-Stiftung überliefert, die Briefe Henzes in der Paul-Sacher-Sammlung, die Briefe Sachers in der Hans-Werner-Henze-Sammlung.

Da der Briefwechsel sehr vollständig überliefert ist, werden Verweise auf die unmittelbar vorangehenden und folgenden Briefe nicht immer explizit angegeben.

Schreibeigenheiten der Korrespondenzpartner

Da es sich bei diesem Briefwechsel überwiegend um eine „geschäftliche“ Korrespondenz handelt, erfolgte sie meist maschinenschriftlich. Außerdem hat Sacher von Anfang an Durchschläge der Briefe an Henze in seinen Akten abgelegt, so dass der Briefwechsel fast vollständig (und zu einem größeren Teil mit Original und Durchschlag) erhalten ist.

Die Briefe Henzes liegen in der Frühzeit jedoch handschriftlich vor, da Henze das Schreiben auf der Schreibmaschine mied und auch nicht gut beherrschte. Erst in späterer Zeit, als er sich in seiner Korrespondenz durch Sekretär*innen unterstützen ließ, sind seine Briefe auch überwiegend maschinenschriftlich und legte er auch Durchschläge ab.

Paul Sacher

Paul Sacher verwendete von Beginn der Korrespondenz mit Henze an sein eigenes Briefpapier , das von Jan Tschichold gestaltet wurde, der auch für die Musikakademie Basel arbeitete (vgl. den Nachlass von Jan Tschichold in der Deutschen Nationalbibliothek DBSM.StSlg.NL.Tschichold .). Die Durchschläge erfolgten auf einem gelblichen dünnen Papier.

Die von Sacher bzw. seinen Sekretärinnen verwendete Schreibmaschine besaß lange Zeit keine „1“, weshalb diese durch ein „l“ ersetzt wurde. In der Regel wurden nach den satzschließenden Zeichen wie Punkt, Fragezeichen und Ausrufezeichen doppelte Leerzeichen gesetzt. Wie in der Schweiz üblich, wurde kein „ß“ verwendet.

Auf den maschinenschriftlichen Briefen und damit auch auf deren Durchschlägen ist unten am Blattrand immer vermerkt, an welche Adresse der Brief gegangen ist.

Nur sehr „private“ Briefe Sachers liegen handschriftlich vor. Sie wurden mit Füllfederhalter in seiner recht großen und charakteristischen, aber gut lesbaren Handschrift geschrieben. Sacher verwendete dabei für ein „und“ immer ein „&“. Die verwendete Tinte ist blau mit einem deutlichen Einschlag ins lila.

Hans Werner Henze

Über den großen Zeitraum der Korrespondenz hinweg lässt sich die Entwicklung von Henzes Handschrift gut nachvollziehen: Hierzu gehört die auch in den übrigen Einführungen zu den Korrespondenzen beschriebene Entwicklung von einer normalen Schreibschrift zu der später charakteristischen Handschrift mit oft unverbundenen Buchstaben (wie Druckbuchstaben wirkend) und weiten Abständen zwischen den Worten. In den frühen Jahren schrieb Henze das große „I“ als „J“ (übrigens auch in den maschinenschriftlichen Briefen), und später wandelte sich das „I“ zu einer römischen 1. Ferner wechselte er von der üblichen Groß-/Kleinschreibung zu einer einheitlichen Kleinschreibung, bei der nur die Anreden und Namen groß geschrieben wurden. In den letzten Jahren (1990er Jahren) kehrte Henze zur üblichen Schreibweise zurück.

Henze schrieb anfangs häufig mit Füller, später auch mit Kugelschreiber und dann viele Jahre mit einem Filzstift, häufig mit einem sog. Fineliner. Doch Ende März 1997 klagte er:

„ich komme mit diesen modernen Schreibgeräten nicht gut zurecht, bald werde ich wieder mit Feder und Tinte schreiben, habe die Werkzeuge schon im März letzten Jahres in Basel erworben, hatte aber noch keine Zeit, sie auszuprobieren – es braucht Zeit & Ruhe.“

Wenn Henze in den frühen Jahren persönlich die Schreibmaschine verwendete, gibt es recht viele Korrekturen (maschinen- oder handschriftlich) und nach den Satzzeichen meist keine Leerzeichen.

Persönliches Briefpapier verwendete Henze erst ab 1962, nachdem er seinen festen Wohnsitz in Castelgandolfo bezogen hatte. In Marino wechselt der Adressaufdruck über die Jahre, aber das meist dünne, hellblaue Papier bleibt konstant. Henze besaß aber auch eine Variante mit hellem Papier und in mindestens zwei Größen, sowie auch einfache und gefaltete Karten mit Adressaufdruck. Sein Briefpapier beschrieb Henze gelegentlich quer (vgl. Materialbeschreibung), was zu ungewöhnlich langen Textzeilen führt.

Projekte (Konzerte) und Auftragskompositionen, die ausführlicher Gegenstand der Korrespondenz sind

Im Gegensatz zu den übrigen Korrespondenzen, die bisher auf Henze digital publiziert werden konnten, wurde der Briefwechsel Henze/Sacher nicht ausgelöst durch die Arbeit an gemeinsamen Werken, sondern war bestimmt von Sachers Mäzenatentum, weshalb im Folgenden andere Rubriken aufgelistet werden als in den übrigen Korrespondenzen. (Die Daten in Klammern bezeichnen den Zeitraum, in dem das Ereignis Thema der Korrespondenz ist und bei Kompositionen nicht die Entstehungszeit des Werkes.)

Henze als Dirigent

Henze als Gastdirigent beim Collegium Musicum Zürich und beim Basler Kammerorchester:

  • Zürich: 7. Dezember 1956 (1955 – Dezember 1956)
  • Zürich: 14. Dezember 1962 (April 1962 – Dezember 1962)
  • Zürich: 17. Oktober 1975 (mit dem Kontrabass-Konzert) (Dezember 1967, Februar 1975 – Oktober 1975)
  • [Basel: geplantes Konzert mit Eroica und Heliogabalus (Nov. 1975)]
  • [Konzertserie Anfang Januar 1981: Zürich (2.–7. Januar), Basel (7.–10. Januar) Korrespondenz: Dezember 1980] nicht mit CMZ und BKO, sondern mit dem Tonhalle-Orchester.
  • Zürich: 30. Januar 1983 (abgesagt) (Mitte Dezember 1981– 8. September 1982)
  • Zürich: 14. Januar 1984 (= „Ersatz“ für Januar 1983) (Oktober 1982–Januar 1984)
  • Basel: 25. Oktober 1985 (BKO + Basler Sinfonie-Orchester) (22. Dezember 1982–Oktober 1985 )
  • Zürich: 23. März 1987 (nicht ausgeführt) (erwähnt: 20. 12. 1985)

Henze als Komponist

Auftragskompositionen bzw. Sacher gewidmete Kompositionen

Erwähnungen von Auftragskompositionen, die nicht zur Ausführung gelangt sind

Für Paul Sacher zu Geburtstagen geschriebene Kompositionen

Auftragskompositionen für Henze, die Paul Sacher vermittelt hat oder vermitteln wollte

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