Brief (mit Umschlag) von H. W. Henze an P. Sacher, 14. August 1987

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14. August 1987 *    Lieber Paul,

aus dem hochsommerlichen Latium ein freundschaftlicher Gruss.
Seit Deinem Gespräch mit Helen Grob vor einigen Monaten*
lebe ich in einer stillen Freude – und ich empfinde
Genugtuung darüber, dass meine Manuskripte nun doch noch
nach Basel gehen werden.
Seitdem bemühe ich mich auch, die bei Schott in Mainz
liegenden Manuskripte (von der Anfangszeit bis ca. 1966)
für Deine Stiftung einzubringen. Wie Du Dir mühelos
vorstellen kannst, war es nicht leicht, Herrn Hanser-Strecker
von der Notwendigkeit zu überzeugen, mir die in Mainz
befindlichen Partituren zurückzugeben, und es hat verschiedener
Ansätze bedurft. Der letzte Schritt soll am 2. September
getan werden, also in Kürze, und ich darf seit
gestern (nach einer in München vonstatten gegangenen Unter-
redung zwischen meinem Anwalt und Hanser-Strecker) ohne
falschen Optimismus annehmen, dass nach dem 2. September
alles in Ordnung sein wird und dass von diesem Zeit-
punkt ab[sic] die Manuskripte aller meiner Werke für



Deine Stiftung zur Verfügung stehen werden.

Bitte, lass von Dir hören und lass mich wissen, wie
Du Dir den weiteren Verlauf der Dinge vorstellst.

Ich hoffe, es geht Dir gut. Ich denke oft an
Dich und Deine Sorgen, und wünsche Gutes.

Bin über beide Ohren in der Partitur meiner neuen
Oper (Das verratene Meer nach einem Sujet
von Mishima) versunken – es ist schwer, es geht
immer langsamer, und es trägt einen immer wieder
einmal an den Rand des Irrwitzes: aber andererseits
ist es wieder besser als wenn man dasässe ohne
komponieren zu können...

Mit herzlichen Grüssen
Dein hurtig dahinalternder
hans werner

Dies ist eine reduzierte Voransicht. Wechseln Sie für weitere Informationen zur Edition des Umschlags

[Umschlag, Manuskript]




Svizzera

Herrn Dr.
Paul Sacher
Schönenberg
CH – Pratteln
Basel


La Leprara
00047 Marino (Roma)

Apparat

Verantwortlichkeiten

Herausgegeben von
Irmlind Capelle
Übertragung
Elena Minetti; Irmlind Capelle

Überlieferung

  • Textzeuge: Basel (Schweiz), Paul Sacher Stiftung (CH-Bps), Sammlung Paul Sacher
    Signatur: Korrespondenz Hans Werner Henze

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • Briefpapier Henze, hellblaues Papier. WZ: „Conqueror“
    • Faltung: 3mal quer
    • Umfang

    • 2 Blätter
    • 2 beschriebene Seiten
    • Abmessungen: 296x210 [mm] (HxB)
    • Layout

    • Rand links 3 cm; Minimaler Einzug

Schreibstile

Textkonstitution

  • "s""n" überschrieben mit "s"
  • "ab"sic

Einzelstellenerläuterung

  • "… 14. August 1987"Wie der Umschlag deutlich macht, wurde dieser Brief aus Edinburgh abgeschickt, auch wenn ihn Henze wohl noch in Marino geschrieben hat.
  • "… Helen Grob vor einigen Monaten"Nach dem Brief von Helen Grob am 2. September 1987 fand dieses Gespräch Ende Mai 1987 in Basel statt.

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