Brief (mit Umschlag) von H. W. Henze an G. Weil, 8. Juni 1962

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[Manuskript]

[Abbildung: ]
Wolfsgarten
Langen

Bez: Frankfurt a/m
Hessen
Tel: Langen 425
Liebe Butza

bin gerade in Frankfurt, bzw. auf dem Lande um
den Prinz von Homburg für Paris vorzubereiten*.
Dass Du mir geschrieben hast hat mich sehr gefreut,
mein Häschen, wo es doch nun schon wieder Jahre
her ist! Oft denke ich an Euch und bin dann traurig,
dass der Kontakt so übermässig locker geworden ist.
Besonders dass Ihr nichts von Euch hören liesst als mein
letztes Opernei gelegt ward,* hat mich bekümmert. Höre
zuweilen über Euch und über das Tessiner Haus. Hört Ihr
auch über mich? wenn nicht, hier ein paar Stichworte:
Habe jetzt ein Häuschen auf dem Lande, in Castel Gandolfo
bei Rom, genaue Adresse: Via dei Laghi, 18 – und für
den strengen Winter eine kleine Wohnung in München 2,
Neustätter Strasse 2. Mache jetzt öfters Reisen auf welchen
ich Konzerte dirigiere, manchmal auch Opern (eigene) und richte
es so ein, das[sic] immer lange Monate dazwischen liegen, in denen


komponiert wird. Habe ein Oratorium geschrieben Novae de
Infinito Laudes
auf Texte von Giordano Bruno, das
nächstes Jahr in London uraufgeführt wird. Diesen Sommer kommt
ein Orchesterstück für die New-Yorker Philharmoniker dran. Das
Leben gibt sich freundlich und unneurasthenisch und ist ver-
ziert durch jenen Folker Bohnet den Du in Frankfurt voriges
Jahr bei der “Homburg“ Premiére kennengelernt hast*. Man wird ja
auch älter ...

Hoffentlich geht es vorwärts mit Deinem Buch. Es würde mich
sehr freuen, es zu lesen, wenn es fertig ist. Habe mir Dein
Telephon notiert (beneidenswert, so schnell habt Ihr eines,
in Castelgandolfo bin ich immernoch senza!) und sollte
ich in die Gegend kommen, werde ich gleich anrufen.

Grüsse bitte den Butzi über den zu hören ich mich auch
sehr freuen tät. Was er tut und plant und macht!

Alles Liebe
Euer altes, treues
hänschen

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[Umschlag, Manuskript]




Schweiz

Gentile Signora
Grete Weil
Casa Mezzogiorno
Contra
Ticino


Apparat

Verantwortlichkeiten

Herausgegeben von
Irmlind Capelle
Übertragung
Irmlind Capelle

Überlieferung

  • Textzeuge: Stadtbibliothek München (D-Mst), Monacensia
    Signatur: GW 31

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • hellblaues, dünnes Briefpapier Wolfsgarten Langen (+ Sigel von Hessen)
    • Faltung: 1mal auf DinA6
    • Umfang

    • 1 Blatt
    • 2 beschriebene Seiten
    • Abmessungen: 203x158 [mm] (HxB)
    • Zustand

    • 1r: leichte braune Flecken am rechten Rand oben und unten
    • Layout

    • Rand: 2,5 cm

Schreibstile

Textkonstitution

  • ""durchgestrichen
  • "das"sic
  • "s""r" ersetzt durch "s"
  • "s""r" ersetzt durch "s"

Einzelstellenerläuterung

  • [Abbildungsbeschreibung]Familiensigel mit Krone.
  • "… 8. Juni 1962"Die Datierung ergibt sich aus dem Poststempel des Briefumschlags.
  • "… von Homburg für Paris vorzubereiten"Die Erstaufführung des „Prinz von Homburg“ in Paris fand am 26. Juni 1962 statt.
  • "… mein letztes Opernei gelegt ward,"Hier spielt Henze wohl auf die Fertigstellung und Uraufführung von Elegie für junge Liebende an.
  • "… der Homburg Premiére kennengelernt hast"Die Premiere in Frankfurt fand am 7. Dezember 1960 statt.
  • senza
    • ohne

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        Mit freundlicher Genehmigung der Hans Werner Henze-Stiftung (Dr. Michael Kerstan).

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