Brief (mit Umschlag) von H. W. Henze an G. Weil/W. Jockisch, 22. August 1952

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Liebe butzelis,

man hört nur noch über andere leute
von Euch – heute mittag besucht mich heiner,
der wohl gestern hier* angekommen ist. bis jetzt
ging alles ganz gut vor sich, aber seit gestern
habe ich mordskrach mit tata gsovsky und werde
evtl. mein stück zurückziehen.* habe offenbar
eine schlechte strähne, die ich aber mit […]
lutherischer unverzagtheit durchgehe. münchen war
widerlich, es gäbe viel davon zu erzählen, es
ist ein scheiss-theater*.

persönlich ist sonst alles in butter. habt Ihr meinen
lieben kartengruss
vom starnberger see nicht erhalten?
schreibt doch bitte mal. gratuliere Euch zu der
wohnung. pipo und ich wurden in münchen
von marion recht nett aufgenommen. jetzt wohnen
wir in lata’s neuem appartement. pipo ist lieb
und süß. berlin gefiel mir zuerst wider erwarten
gut, jetzt aber kotzt es mich bereits wieder sehr
an. mein liebes ischia habe ich nun nicht gesehen,
wie war es?

das libretto von ottilie hat mir trotz der änderungen
sehr geschadet.*

schreibt bald!
wünsche guten don giovanni
wann ist premiére?* Euer
turnvater jahn

[Auf der Rückseite haben Renate Brausewetter, Wolfgang Leistner und Heiner Trapp Grüße an Weil/Jockisch notiert, die hier aus rechtlichen Gründen nicht veröffentlicht werden dürfen.]
Dies ist eine reduzierte Voransicht. Wechseln Sie für weitere Informationen zur Edition des Umschlags

[Umschlag, Manuskript]


Luftpost

Frau Grete Jokisch[sic]
Dr. Walter Jokisch
          Opernhaus
     Hannover


Apparat

Verantwortlichkeiten

Herausgegeben von
Irmlind Capelle
Übertragung
Irmlind Capelle; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Stadtbibliothek München (D-Mst), Monacensia
    Signatur: GW 31

    Quellenbeschreibung

    • Dokumenttyp: Brief
    • Material

    • hellbraunes, glattes Papier
    • Umfang

    • 1 Blatt
    • 2 beschriebene Seiten
    • Abmessungen: 298x207 [mm] (HxB)
    • Layout

    • 1r enthält einen Brief von HWH, die Rückseite drei Briefe anderer
    • Rand 1r: 4cm, kein Einzug

Schreibstile

  • 1.
    Handschrift, Henze, Hans Werner, Füller (blau).
  • 2.
    Handschrift, Füller (blau).
  • 3.
    Handschrift, Füller (blau).
  • 4.
    Handschrift, Füller (blau).

Textkonstitution

  • "… b. brausewetter Liebe butzelis ,"Die Anrede steht nur wenig unter der letzten Zeile von Datum und Ort rechts.
  • "[…]"gelöschter Text nicht lesbar
  • "lata’s"unsichere Lesung

Einzelstellenerläuterung

  • "… , der wohl gestern hier"Henze war zur Vorbereitung der Uraufführung des Balletts Der Idiot, am 1. September 1952 bei den Berliner Festwochen in Berlin.
  • "… werde evtl. mein stück zurückziehen."Vgl. die Beschreibung in der Autobiographie S. 134–137.
  • "… erzählen, es ist ein scheiss-theater"In München fand am 22. Juli 1952 im Prinzregententheater die Uraufführung von Pas d’Action statt; vgl. den vorangehenden Brief und die Beschreibung in der Autobiographie S. 145.
  • "… trotz der änderungen sehr geschadet."Otto Herbst hatte das Libretto zu Henzes Ballett Pas d’Action geschrieben; vgl. u. a. zu den Änderungen die vorangehenden Briefe.
  • "… don giovanni wann ist premiére?"Die Premiere des Don Giovanni in der Inszenierung von Walter Jockisch fand am 1. September 1952 in Hannover statt.

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        Mit freundlicher Genehmigung der Hans Werner Henze-Stiftung (Dr. Michael Kerstan).

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